Steigende Todeszahlen nach schwerem Erdbeben in Indonesien
Große Zerstörung und steigende Todeszahlen nach schwerem Erdbeben im Westen der Insel Java - Rettungskräfte suchen weiter nach Verschütteten und Verletzten in entlegenen Gegenden der Bergregion südlich von Jakarta.
Rettungskräfte im Dauereinsatz
Rettungskräfte sind nach einem schweren Erdbeben in Indonesien pausenlos im Einsatz. Das Epizentrum lag im Westen der Hauptinsel Java, nahe der Stadt Cianjur, südlich der Hauptstadt Jakarta. Die Zahl der Toten, die bislang aus den Trümmern geborgen wurden, liegt bei über 250, mehr als 300 Menschen wurden verletzt. Zahlreiche Menschen werden noch immer vermisst.
Erdrutsch erschwert die Rettung
Das Erdbeben hatte nach Angaben der indonesischen Behörde für Geophysik und Meteorologie eine Stärke von 5,6. Die Erschütterungen waren auch in der 75 Kilometer nördlich gelegenen Hauptstadt Jakarta deutlich zu spüren. Zahlreiche Nachbeben und ein gewaltiger Erdrutsch zerstörten weitere Gebäude und Zufahrtsstraßen in der betroffenen Region.
Zahlreiche Verletzte werden behandelt
Etwa zweieinhalb Millionen Menschen leben in der betroffenen Bergregion. Vor den überfüllten Krankenhäusern warten hunderte, schwer verletzte Patienten auf weitere Behandlung. "Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Verletzten und Toten im Laufe der Zeit weiter ansteigen wird", sagt Ridwan Kamil, der Gouverneur der Provinz West Java.
Zelte bieten Schutz in der Nacht
Die Behörden meldeten 13.000 evakuierte Menschen, die in Schutzräumen und Zelten Zuflucht suchten. Noch immer sind tausende Menschen obdachlos, ebenso erschwert ein Zusammenbruch der Stromversorgung und der Mobilfunknetze die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen. Diese Familie fand nachts in einem improvisierten Zelt Unterschlupf und Schutz außerhalb von einsturzgefährdeten Gebäuden.
Suche nach Überlebenden
Die Rettung der Verschütteten hat für alle Einsatzkräfte höchste Dringlichkeit. "Unser Team versucht, auch entlegene Gebiete zu erreichen", sagt Henri Alfiandi, Leiter der Nationalen Agentur für Suche und Rettung. "Für uns haben die Menschen Priorität, unser Ziel ist es, sie zu finden und Leben zu retten, indem wir sie so schnell wie möglich evakuieren und medizinisch versorgen."
Mensch und Tier bringt sich in Sicherheit
Die Menschen der betroffenen Region retten ihr Hab und Gut aus den eingestürzten Häusern. Hier evakuiert ein Mann vorsichtig eine Katze aus dem, was von seinem Zuhause übriggeblieben ist. Der Katastrophenschutzbehörde BNPB zufolge wurden bei diesem Beben mehr als 2200 Häuser zerstört. Viele Familien stehen vor dem absoluten Nichts - sie haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren.
Wenn die Katastrophe alles nimmt
In Indonesien kommt es regelmäßig zu Erdbeben. In der Region treffen verschiedene Erdplatten in der Erdkruste aufeinander und bilden den so genannten "Pazifischen Feuerring", eine seismisch hochaktive Zone mit zahlreichen Vulkanen. Gleichzeitig ist kaum ein Gebäude erdbebensicher gebaut. Die Folge: Ein immenses Ausmaß an Zerstörung trifft die Menschen mitten in ihrem Alltag.