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Startschuss für Weltraum-Tomaten

3. Dezember 2018

Ein Satellit, mit dem der Anbau von Gemüse auf Mond und Mars getestet werden soll, ist erfolgreich ins All befördert worden. Federführend bei Mission: das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.

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"Eu:CROPIS" - Satellit mit Gewächshaus (picture alliance/dpa)
Eines der Gewächshäuser - hier noch bei einem Versuch auf der ErdeBild: cc-by-DLR/Sebastian M. Strauch

Eine Falcon-9-Rakete mit dem unbemannten "Eu:CROPIS"-Satelliten an Bord hob am Montagabend (MEZ) vom Luftwaffenstützpunkt Vandenberg im US-Bundesstaat Kalifornien ab, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bestätigte.

In dem Satelliten befinden sich biologische Lebenserhaltungssysteme, die zwei Gewächshäuser, Biofilter, Zwergtomatensamen, einzellige Algen und synthetischen Urin für eine Düngemittellösung umfassen.

Essen für Mars- und Mondflüge

Im Zuge der Mission sollen - unter den Augen von Kameras - kleine Weltraum-Tomaten heranwachsen und dabei wichtige Erkenntnisse über die Versorgung von Astronauten auf künftigen Langzeitmissionen zum Mond und zum Mars liefern.

Der "Eu:CROPIS"-Satellit soll auf einer erdnahen Umlaufbahn in 600 Kilometern Höhe um seine eigene Achse rotieren und dabei im Innern zunächst Schwerkraft wie auf dem Mond und später Mars-Gravitation erzeugen. Dabei müssen sich die Tomaten an die verminderte Schwerkraft anpassen: Auf dem Mond herrscht etwa ein Sechstel der Erdanziehungskraft, auf dem Roten Planeten etwa ein Drittel.

DLR Mission Forschungssatellit Eu:CROPIS
Transportkiste für den "Eu:CROPIS"-SatellitenBild: picture-alliance/dpa/C. Jaspersen

Entwickelt und gebaut wurde der etwa einen Kubikmeter große und 230 Kilogramm schwere Satellit vom DLR und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Gesteuert wird "Eu:CROPIS" (Euglena and Combined Regenerative Organic-Food Production in Space) vom DLR-Kontrollzentrum im bayerischen Oberpfaffenhofen.

Ursprünglich hätte der Satellit bereits am 19. November ins All befördert werden sollen, der Start musste wegen schlechten Wetters in Kalifornien und Wartungsarbeiten an der Rakete des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX jedoch dreimal verschoben werden.

wa/kle (afp, dpa)