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Starke Zunahme von Migration in OECD-Staaten

19. September 2016

Was für die Bewohner in den OECD-Staaten nicht überraschend kommt, hat die Organisation nun offiziell bestätigt: Im vergangenen Jahr nahmen die 35 Mitgliedsländer so viele Asylbewerber auf wie seit 1945 nicht mehr.

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Asylbewerber in Zirndorf (Foto: picture-alliance/dpa/D. Karmann)
Bild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Die Zahl der Migranten in den OECD-Ländern hat im zweiten Jahr in Folge stark zugenommen. Etwa 4,8 Millionen Menschen seien 2015 dauerhaft in die Mitgliedstaaten ausgewandert, heißt es in einem in Paris präsentierten Ausblick der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Das sind rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Zu den OECD-Mitgliedern zählen 35 entwickelte Industrieländer weltweit - von Neuseeland über Deutschland bis Mexiko. Besonders die Zahl der Asylbewerber sticht heraus. "2015 verbuchten die OECD-Staaten so wie viele Asylbewerber wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr", schreiben die Autoren des Berichts. Rund 1,65 Millionen Menschen beantragten Asyl in den OECD-Ländern. Die Mehrheit von ihnen kam nach Europa, 25 Prozent waren Syrer. Besonders Deutschland stehe dabei im Zentrum der Migrationsströme.

Die Studie weist darauf hin, dass mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingskrise ein strukturelles Vorgehen der Staaten und mehr internationale Kooperation notwendig seien. Ein typisches Beispiel sei die Europäische Union, die Schwierigkeiten hatte, auf die Krise mutig, umfassend und koordiniert zu reagieren, mahnten die Autoren. Alternative Migrationsmöglichkeiten zum Asylantrag könnten verhindern, dass Flüchtlinge sich auf die gefährliche Flucht begeben. Die Studie nennt etwa Arbeitsmigration, Studentenprogramme oder humanitäre Visa als Möglichkeiten.

sti/as (dpa, afp, rtr)