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Starke Wölfe packen Real Madrid

6. April 2016

Eine Riesenüberraschung gelingt dem VfL Wolfsburg im Viertelfinal-Hinspiel gegen die Königlichen. Beim verdienten 2:0-Erfolg kaufen starke "Wölfe" Real den Schneid ab. Die zweite Partie des Abends bleibt ohne Sieger.

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Bundesliga Hannover 96 - VfL Wolfsburg Schürrle
Bild: Getty Images/Bongarts/S. Franklin

Der VfL Wolfsburg feiert seine erste denkwürdige Fußballnacht auf internationaler Ebene. Das Team von Coach Dieter Hecking schlug Real Madrid verdient mit 2:0 (2:0). Verkehrte Welt schon beim Ergebnis. Aber es waren auch die Eindrücke des Abends, die so keiner erwartet hatte: Ronaldo war sichtlich genervt, der hochgelobte Angriff von Real schlicht uninspiriert und der vermeintliche Außenseiter Wolfsburg bis in die Nachspielzeit souverän und abgeklärt. "Diesen Abend kann uns keiner mehr nehmen", frohlockte anschließend auch VfL-Sportchef Klaus Allofs. Tatsächlich musste man sich schon die Augen reiben, was da auf dem Rasen vor sich ging.

Begonnen hatte die Partie eigentlich wie erwartet: Real kombinierte sich per Ballstaffette durchs Mittelfeld und nach einem scharfen Steilpass schob Cristiano Ronaldo die Kugel lässig ins Netz (2.). Der Treffer zählte aber zu Recht nicht, Ronaldo stand hauchdünn im Abseits. Wenig später entschärfte Diego Benaglio mit einem guten Reflex eine Großchance von Karim Benzema (14.).

Draxler, Henrique und Arnold mit starker Leistung

Danach kam das Team von Coach Hecking besser ins Spiel. Vor allem über die gut aufgelegten Außen Julian Draxler und Bruno Henrique. Die Führung gelang dann per Foulelfmeter. Schiedsrichter Gianluca Rocchi aus Italien zeigte auf den Punkt, nachdem Casemiro seinen Gegenspieler André Schürrle im Strafraum touchiert hatte. Rodriguez verwandelte sicher zum 1:0 (18.). Die Gastgeber agierten nun viel selbstbewusster und legten gleich nach. Nach einer schönen Kombination über Draxler und Henrique traf der ebenfalls sehr aktive Maxi Arnold aus kurzer Distanz (25.). Von Real war anschließend fast nichts mehr zu sehen.

Rodruiguez verwandelt den Foulelfmete zum 1:0 für Wolfsburg VfL Wolfsburg - Real Madrid (Foto: © Reuters/K.Pfaffenbach)
Perfekt geschossen: Rodriguez verwandelt den Foulelfmeter sicher zur 1:0-FührungBild: Reuters/K.Pfaffenbach

Nach der Pause änderte sich wenig. Das Starensemble um Ronaldo, Kroos und Bale blieb im Angriff blass. Wolfsburg störte den Spielaufbau sehr wirkungsvoll und "nervte" die Königlichen regelrecht. Folgerichtig häuften sich die Fouls und Nickeligkeiten. Höhepunkt: Marcello deutete einen Kopfstoß gegen Arnold an um sich dann selbst theatralisch fallen zu lassen. Arnold sah dafür Gelb, Marcello kam ohne Verwarnung davon - eine Fehlentscheidung.

Erst in der Schlussphase verschob sich das Gewicht der Kräfte in Richtung der Madrilenen. Ronaldo kam aus spitzem Winkel zum Schuss, doch Benaglio konnte den Ball noch ablenken (73.). Es war die einzige wirklich aussichtsreiche Möglichkeit von Real. Und so seltsam es klingt: die Wolfsburger hätten den Sieg selbst noch höher gestalten können. Doch Schürrle und Henrique versiebten gute Kontermöglichkeiten.

Dennoch ist ein Halbfinal-Einzug mit dem 2:0-erfolg im Rücken in den Bereich des realistischen gerückt. Trainer Hecking mahnte dennoch: "Wir wissen, was auf uns wartet. Sie werden alles reinwerfen. Wir müssen uns auf was gefasst machen." Eine Marschroute für das Rückspiel am kommenden Dienstag gab er seinen Profis auch noch gleich mit auf den Weg: "Wir müssen frech sein."

Paris schafft nur Remis gegen ManCity

In der anderen Viertelfinal-Begegnung der Königsklasse kam Paris Saint Germain gegen Manchester City daheim über ein 2:2 (1:1) nicht hinaus und steht damit im Rückspiel am kommenden mit dem Rücken zur Wand.

Der frühere Wolfsburger Kevin De Bruyne hatte die Gäste in Führung gebracht. Seinen Treffer egalisierte PSG-Superstar Zlatan Ibrahimovic auf höchst kuriose Weise (41.). In Hälfte zwei brachte Adrien Rabiot die Hausherren in Front (59.), jedoch schaffte Fernandinho noch das 2:2 für Manchester (72.).

Nach einer Viertelstunde hätte Paris bereits in Front gehen müssen, doch ausgerechnet Ibrahimovic scheiterte mit einem Foulelfmeter am englischen Nationaltorwart Joe Hart. Bacary Sagna hatte mit einer Attacke gegen David Luiz den Strafstoß verursacht. Nach dem Fehlschuss war Paris die spielbestimmende Mannschaft, doch Manchester ging in Führung: Nach einem Pass von Fernandinho zog der Belgier aus vollen Lauf ab und ließ Trapp keine Chance.

UEFA Champions League - Paris Saint-Germain vs. Manchester City
Gar nicht "Ibrakadabra": Ibrahimovic verschiesst Strafstoss und wird bei seinem Tor angeschossenBild: Reuters/G. Fuentes

Kurios war dann der Ausgleich durch Ibrahimovic, der für seinen 48. Treffer in der Champions League herzlich wenig konnte. Denn Fernando schoss den PSG-Torjäger so unglücklich an, dass der Ball von dessen rechtem Fuß am überraschten Hart vorbei den Weg ins Tor fand. Auch nach Pause bot sich den Fans eine unterhaltsame Partie mit Chancen auf beiden Seiten, wobei Paris deutlich mehr vom Spiel hatte. Die Citizens beschränkten sich auf gelegentlich Konter. Nach dem 1:2 war Paris aber seinem dritten Tor näher als Manchester dem Ausgleich. Ibrahimovic traf sogar noch die Latte, ehe Fernandinho Manchester doch noch jubeln ließ.

Interessiert wie die Partie VfL Wolfsburg gegen Real Madrid im Einzelnen lief? Hier können Sie unseren Liveticker noch einmal nachlesen: