Starke Frauen dominieren Video Music Awards
21. August 2018Rapperin Cardi B feierte bei den MTV Video Music Awards (VMAs) ihr Comeback aus der Babypause. Die 25-Jährige hatte im Juli ihr erstes Kind bekommen und war mit insgesamt zehn Nominierungen als Top-Favoritin in den Abend gegangen. Drei Preise konnte Cardi B am Ende mit nach Hause nehmen, in den Kategorien "Beste neue Künstlerin", "Song des Sommers" ("I like it") und "Beste Zusammenarbeit".
"Ich bin so glücklich, diesen Preis zu gewinnen", sagte Cardi B mit ihrer Trophäe als beste neue Künstlerin in der Hand. "Vor einigen Monaten haben mir viele Leute gesagt: 'Du spielst mit deiner Karriere, wenn du ein Baby bekommst.' Ich habe ein Baby bekommen und jetzt gewinne ich immer noch Preise." Das Rampenlicht musste sich Cardi B aber mit vielen anderen starken Frauen teilen.
Überraschungssiegerin Camila Cabello
Die kubanisch-US-amerikanische Sängerin Camila Cabello setzte sich überraschend gegen Megastars wie Beyonce, Bruno Mars und Drake durch und gewann in den Königsdisziplinen "KünstlerIn des Jahres" und "Video des Jahres". "Ich kann nicht glauben, dass das hier für mich ist", sagt Cabello mit Blick auf ihre Trophäe.
Ariana Grande durfte den Preis für den "Besten Pop" mit nach Hause nehmen, Rapperin Nicki Minaj gewann mit "Chun-Li" in der Kategorie "Bester HipHop" und lieferte in der Haupthalle des neuen World Trade Center Bahnhofs im Süden Manhattens einen aufsehenerregenden Auftritt als altägyptische Königin.
Madonna stiehlt sich ins Rampenlicht
Den größten Auftritt aber hatte Jennifer Lopez, die einen Ehrenpreis erhielt und ein Medley ihrer größten Hits auf der Bühne performte. Im Anschluss bedankte sie sich mit einer emotionalen Rede für den Preis. "Ich bin mit MTV aufgewachsen, und das hier ist wirklich eine wahnsinnige Ehre für mich", sagte die Pop-Diva.
Eine andere Pop-Diva, Madonna, sorgte mit ihrem Aretha-Franklin-Tribute dagegen eher für Diskussionen im Netz. In einer zehnminütigen Rede erinnerte Madonna an ihre eigenen Tage als aufstrebende Künstlerin und wie sie von Aretha Franklin inspiriert wurde. "Sie hat mich dorthin gebracht, wo ich heute bin, und ich weiß, dass sie so viele Menschen in diesem Raum beeinflusst hat", sagte Madonna.
Auf Twitter wurde der 60-Jährigen vorgeworfen, in ihrer Rede zu selbstverliebt gewesen zu sein und sich nicht genügend auf Aretha Franklin fokussiert zu haben. "Das Aretha Franklin-Andenken besteht daraus, dass Madonna ausführlich über sich selbst redet?", twitterte Autor Michael Arceneaux.
Die in weiten Teilen unpolitische Veranstaltung wurde stellenweise dann doch noch politisch. Chilidsh Gamino, mit bürgerlichem Namen Donald Glover, erhielt drei Preise für sein Musikvideo "This Is America", in dem er auf die Polizeigewalt gegen Schwarze aufmerksam macht. Das Video wurde eine Woche nach seiner Veröffentlichung weltweit mehr als 100 Millionen mal angesehen.
Rapper Logic und Ryan Teddar sorgten für den wohl politischsten Moment des Abends. Für ihren Song "One Day" holten sie Einwandererfamilien auf die Bühne, um gegen die Null-Toleranzpolitik von US-Präsident Donald Trump zu protestieren. "Wir sind alle menschliche Wesen", stand auf den T-Shirts der Menschen, im Hintergrund der Bühne war eine Grenzmauer zu sehen.
rk/fab (ape, rtre, dpa)