Spionage-Museum in Berlin eröffnet
18. September 2015Es ist alles andere als top secret: Am Wochenende hat am Leipziger Platz das Spy Museum Berlin eröffnet. Gleich am Eingang wird jeder Besucher von Film- und Wärmebildkameras erfasst. Die Aufnahmen laufen gleichzeitig auf verschiedenen Monitoren. Auf mehr als 3000 Quadratmetern zeigt das Spy Museum die Geschichte der Spionage von der Antike über den Kalten Krieg bis hin zu Wikileaks. "Spionage gibt es in allen Lebenswelten rund um den Globus", sagte Joachim E. Thomas, der Direktor des Privatmuseums. Eine Wertung treffe das Museum nicht - das sei dem Besucher überlassen.
Zu sehen sind mehr als 300 Exponate - von einer Gießkanne mit Kamera über Lippenstiftpistolen bis zu toten Briefkästen. Neben dieser "Grundausstattung" der Spione werden auch seltene Exponate gezeigt, etwa die in den 1920er Jahren entwickelte Chiffriermaschine "Enigma“.
Überall befinden sich Monitore und Touchscreens, an denen man Informationen zu Geheimdiensten und deren Operationen sowie Interviews mit Zeitzeugen und Experten abrufen kann. Für den stolzen Eintrittspreis von 18 Euro können die Besucher auch selbst aktiv werden: Codes knacken, Passwörter testen und wie Tom Cruise in "Mission: Impossible" einen Laserparcours überwinden.
Berlin, die einstige Frontstadt im Kalten Krieg, sei die "Hauptstadt der Spione" gewesen, so die Museums-Macher. Zahllose Agentenfilme, in denen Berlin vorkommt, hätten diesen Ruf noch verstärkt. Damit sei Berlin der perfekte Standort für dieses Museum.
ks/ak (dpa/Berliner Zeitung)