Spinosaurus trifft T-rex in Berlin
Im Berliner Naturkundemuseum sind jetzt zwei Saurierskelette zu sehen: Ein Rückenflossen-Gigant und ein Tyrannosaurus rex. Beide haben in unterschiedlichen Epochen gelebt. Zwischen ihnen liegen 40 Millionen Jahre.
Ein neuer Gast
Seit dieser Woche ist das Skelett des Spinosuarus aegyptiacus in Berlin zu sehen. Er ist mit seinen 18 Metern Körperlänge einer der größten Dinosaurier in einer Ausstellung. Noch bis Mitte Juni haben Berlin-Besucher die Möglichkeit, ihn zu bestaunen. Vor etwa 100 Millionen Jahren hat der Riese gelebt. Dieses Exponat besteht allerdings vor allem aus Kunstharz. Nur zwei Knochen daran sind original.
So sah der Spinosaurus wohl aus
Dieses Modell wurde für eine Ausstellung des Skelettes im Museum der National Geographic Society in Washington entworfen. Wahrscheinlich hat Spinosaurus in Küstennähe gelebt und dort Fische und andere Tiere gejagt. Er dürfte sich sowohl im Wasser als auch an Land wohlgefühlt haben.
Tristan freut sich auf Gesellschaft
Nur rund zwölf Meter lang ist dagegen das Skelett des Tyrannosaurus rex Tristan. Es wird für mindestens drei Jahre zu sehen sein. Die Überreste wurden ursprünglich in Montana (USA) gefunden. Ein Förderer hat das Skelett Ende 2015 dem Museum in Berlin zur Verfügung gestellt. Tristan ist zwar nur 60 Millionen Jahre alt, dafür sich seine Knochen aber echt.
Langwierige Puzzlearbeit
Tristan gleicht einem gigantischen archäologischen Puzzle - bestehend aus 300 Einzelteilen, 170 davon sind original - jedoch erst mühsam zusammengebaut. Damit allein ist die Arbeit aber noch immer nicht getan. Denn auch während der Ausstellung soll Tristan weiter wissenschaftlich untersucht werden.
Größenvergleich
Dieser T-rex-Schädel ist etwas kleiner als der aus Berlin. Dennoch zeigt der Größenvergleich, dass Menschen wohl nur eine Vorspeise für den Riesen gewesen sein dürften. Allerdings gibt es Zweifel, ob der Dino ein guter Jäger war. Mit seinen Stummelärmchen hätte er kaum Beute festhalten können. Auch hat er keine Fangzähne. War er vielleicht eher ein Aasfresser?
Des Rätsels Lösung im Röntgenblick
Den Schlüssel für die Lösung dieser und anderer Fragen, könnte das Fraunhofer-Institut für Integrierte-Schaltungen IIS haben. Denn auch dort wurde kürzlich ein T-rex-Schädel untersucht: Im Entwicklungszentrum Röntgentechnik in Fürth haben die Forscher einen versteinerten Schädel in den größten Computertomographen geschoben. Der war extra entwickelt worden, um ganze Container zu durchleuchten.
Starkes Team für die Wissenschaft
Der T-rex wurde - so wie der, der nun in Berlin steht - im US-amerikanischen Montana gefunden. Das Naturalis Biodiversity Center in den Niederlanden liefert die paläontologische Expertise und das IIS unterstützt das Forschungsvorhaben durch das Scannen und die Datenverarbeitung.
Und so sieht er im CT-Scan aus
Furchteinflößend wirkt er nicht: Die Transportkiste, weiteres Verpackungsmaterial und Kalkablagerungen wurden herausgerechnet. Nur der eigentliche Schädel bleibt übrig. Der Scan kann unsichtbare Schwachstellen, wie Risse vor der Rekonstruktion, sichtbar machen. Auch können fehlende Bestandteile jetzt am Computer nachmodelliert und ausgedruckt werden, um das Skelett zu vervollständigen.
Blick ins Innere
Michael Böhnel, einer der Entwickler der Röntgentechnik des IIS, zeigt das dreidimensionale Bild des Schädels. Die Paläontologen interessieren sich insbesondere für die Formen im Schädelinneren - etwa die Hirnschale. Diese können sie jetzt untersuchen, ohne den Schädel öffnen zu müssen.