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Film

"Spider-Man": Drittbester US-Filmstart

20. Dezember 2021

Trotz Corona-Pandemie: Der dritte "Spider-Man"-Teil mit Tom Holland hat an seinem ersten Wochenende in Nordamerika 253 Millionen Dollar eingespielt.

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Spider-Man steht kampfbereit vor umgestürzten Autos.
In "No Way Home" muss Spider-Man gegen zahlreiche Gegner kämpfen, die Marvel-Fans wohlbekannt sein dürftenBild: Sony Pictures/picture alliance/dpa

Während die Diskussion um den nächsten Lockdown im Raum steht, hat Sonys und Marvels neuer Film "Spider-Man: No Way Home" Rekorde in den USA und Kanada eingespielt. Er ist nicht nur der erfolgreichste Film seit Beginn der Pandemie, sondern darf auch mit dem drittgrößten Einspielergebnis in der Geschichte Hollywoods glänzen - und das trotz der wachsenden Sorge bezüglich der Omikron-Variante. Weltweit belaufen sich die Einspielergebnisse am ersten Wochenende auf rund 520.000 Millionen Euro. 

In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Spider-Man-Filme zu den kommerziell erfolgreichsten der Comicschmiede Marvel entwickelt. Allein "Spider-Man: Homecoming", der erste Teil der Trilogie mit Tom Holland, spielte rund 779 Millionen Euro ein. Fans weltweit fieberten dem dritten Teil mit großer Spannung entgegen, denn zum ersten Mal in der Geschichte des Comics ist die Identität des Spinnenmanns enthüllt worden... Peter Parker ist Spider-Man!

Die Spider-Man-Universen verschmelzen

Seit dem überraschenden Ende von "Spider-Man: Far from Home", dem zweiten Teil der Trilogie, ist klar, wer hinter der roten Maske steckt. Niemand anderes als ein Schüler aus dem New Yorker Stadtteil Queens. Dessen Leben ist seitdem auf den Kopf gestellt: Seine Familie wird belästigt, die Klatschpresse hat sich an seine Fersen geheftet und dann verdächtigt ihn auch noch die New Yorker Polizei für den Tod von Bösewicht "Mysterio" verantwortlich zu sein, einem Antagonisten aus früheren Spider-Man-Abenteuern. 

Peter Parker wendet sich daraufhin an Doctor Strange alias Benedict Cumberbatch, einen mächtigen Zauberer aus den  Avengers-Abenteuern, und unterbreitet ihm einen Wunsch: Die Welt soll vergessen, dass er Spider-Man ist. Doch es läuft nicht nach Plan... Mit einem Zauber dreht Doctor Strange die Zeit zurück, wodurch verschiedene Parallelwelten miteinander zu verschmelzen beginnen und längst besiegte Superschurken aus früheren Spider-Man-Filmen - wie zum Beispiel der Green Goblin, gespielt von Willem Dafoe - auf den Plan treten. 

Blieb hartnäckig: Erfinder Stan Lee

Tom Holland ist der bis dato jüngste Spider-Man und verkörpert nun schon zum dritten Mal den schüchternen Peter Parker in einem Spider-Man-Soloabenteuer. Als Nebendarsteller tauchte er in dieser Rolle zudem in drei Filmen der "Avengers" auf, einer Gruppe von ultimativen Superhelden. 

Dabei hätte es die Figur Spider-Man beinahe nicht gegeben: Als Erfinder Stan Lee 1962 mit seiner Idee zum Spinnenmann an den damaligen Marvel-Herausgeber Martin Goodman herantrat, winkte dieser zunächst ab: Ein Teenager, der sich mit Ängsten und Komplexen herumschlägt, noch dazu ein Wissenschaftsnerd, den die Mädchen links liegen lassen, der soll zum Superheld werden? Wer will denn so etwas lesen?!

Stan Lee posiert mit seinen Figuren Iron Man und Spider-Man auf dem roten Teppich.
Stan Lee mit den von ihm erfundenen Figuren Iron Man und Spider-ManBild: Scott Eisen/AP Images/Hasbro/picture alliance

Doch der 2018 verstorbene Lee blieb hartnäckig und überzeugte Goodman eine Probefolge mit dem neuen Superhelden im "Amazing Fantasy" zu veröffentlichen, einem Magazin, das ohnehin eingestellt werden sollte. 

Erfolg des Antihelden

Zunächst ließ Lee den bekannten Zeichner Jack Kirby - der unter anderem dem "Unglaublichen Hulk" Leben eingehaucht hatte - einige Skizzen von dem neuen Marvel-Helden anfertigen, verwarf sie aber schnell, da sie auf ihn zu "heroisch" wirkten. Peter Parker sollte an den schüchternen Jungen von nebenan erinnern, ein Antiheld sein, mit dem sich die Leserschaft identifizieren könne. Steve Ditko war es, der schließlich die erste Folge von Spider-Man zeichnete. Ein Wahnsinnserfolg für den damals noch jungen Marvel-Verlag aus New York City, der nur einen Monat später die erste eigene Serie mit Peter Parker alias Spider-Man startete.

Tom Holland und Benedict Cumberbatch stehen sich gegenüber. Cumberbatch "dreht" über seinem Kopf einen brennenden Kreis.
Doctor Strange (Benedict Cumberbatch, r.) dreht für Peter Parker (Tom Holland, l.) am Rad der ZeitBild: Sony Pictures/picture alliance/dpa

Das ist nun fast 60 Jahre her und das Spider-Man-Universum ist zu einem Spider-Man-Imperium herangewachsen. Neben den immer noch erscheinenden Comicheften gibt es Fernsehserien, die bereits erwähnten internationalen Kinoproduktionen sowie Videospiele. Inhaltlich sind die jeweiligen Macher stets dem Original mehr oder minder treu geblieben. Die Trilogie mit Tom Holland setzt an Spider-Mans Anfängen an; Peter Parker ist in den Filmen ein 15-jähriger Schüler, so wie er von Lee ursprünglich konzipiert worden war.

In den Comicheften machte die Figur eine ständige Wandlung durch, was auch mit den verschiedenen Zeichnern und Autoren - Stan Lee machte das Terrain ab 1972 für jüngere Kollegen frei - lag, die Spider-Man "altern ließen" und ihn immer wieder dem Zeitgeist anpassten. So verarbeiteten die Comic-Macher in den 1970er-Jahren auch zunehmend sozialkritische Themen wie Drogenkonsum, die Studentenproteste, den Vietnamkrieg oder auch die amerikanische Bürgerrechtsbewegung. Die Themen mochten sich ändern, doch an Peter Parkers Seite standen stets seine Tante May sowie einige wenige gute Freunde, allen voran Mary Jane Watson, genannt MJ, Peters große Liebe. In leicht abgewandelter Form taucht MJ, gespielt von Zendaya, auch im aktuellen Spider-Man-Film auf.  

Tom Holland, Zendaya und Jacob Batalonposieren bei einem Photocall in London.
Tom Holland mit seinen Co-Stars Zendaya und Jacob BatalonBild: Justin Ng/Avalon/Photoshot/picture alliance

 

Annabelle Steffes-Halmer | provisorisches Kommentarbild
Annabelle Steffes-Halmer Autorin, Redakteurin, Videojournalistin und Trainerin