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SPD zieht in K-Frage ins letzte Gefecht

17. September 2012

Das Rennen um die SPD-Kanzlerkandidatur nähert sich dem Ende. Schon Anfang Dezember wollen die Sozialdemonkraten offenbar entscheiden, wer in der Bundestagswahl gegen CDU-Regierungschefin Merkel antritt.

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SPD-Troika: Sigmar Gabriel,Frank-Walter Steinmeier, Peer Steinbrück beim Zukunftskongress in Berlin (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Steinbrück, Gabriel oder Steinmeier (Artikelbild von links) - einer der drei soll SPD-Kanzlerkandidat werden. Nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" fällt die Entscheidung spätestens auf dem Bundesparteitag, der vom 4. bis 6. Dezember 2012 in Berlin geplant ist. Bisher hieß es offiziell, die SPD werde ihren Kanzlerkandidaten spätestens nach der Landtagswahl in Niedersachsen Ende Januar 2013 nominieren. Offenbar stehen nur noch zwei Kandidaten zur Verfügung: Peer Steinbrück und Frank-Walter Steinmeier. Parteichef Sigmar Gabriel habe sich aus dem Kandidaten-Wettbewerb zurückgezogen, berichtet die Zeitung. SPD-Fraktionschef Steinmeier und der ehemalige Bundesfinanzminister Steinbrück hätten sich gegenseitig versprochen, die Kandidatenfrage " frühzeitig und in voller Sympathie und Freundschaft füreinander" zu klären. Das könnte schwierig werden bei den höchst unterschiedlichen Temperamenten - besonders dann, wenn Sigmar Gabriel den Kandidaten ebenfalls unterstützen und sich selbst zurückhalten will, befürchten Zeitungskommentatoren. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sagte, sie könne nicht bestätigen, dass sich Gabriel aus dem Rennen verabschiedet hat. Es handele sich um "Gerüchte", die ins Kraut schössen.

Kämpferische Auftritte

Ein Jahr vor der Bundestagswahl ist die SPD am Wochenende mit einem Zukunftskongress kämpferisch in die Programmarbeit gestartet. Sowohl Steinmeier als auch Steinbrück präsentierten sich angriffslustig. Steinmeier nutzte seinen Auftritt fast schon als Einstieg in den Wahlkampf. "Wir spielen auf Sieg, nicht auf Platz", unterstrich er den Anspruch der Sozialdemokraten auf die Regierungsübernahme 2013. Die SPD wolle führende und gestaltende Kraft sein und nicht als Juniorpartner Merkels in einer Großen Koalition auftreten.

Steinbrück wurde noch deutlicher. Er spitzte zu, provozierte die Genossen, indem er sie aufforderte, "etwas mehr Stolz" zu zeigen, "etwas mehr Selbstbewußtsein gegenüber dem, was uns gelungen ist." Das täte dem öffentlichen Erscheinungsbild der SPD ganz gut, so Steinbrück.

Angela Merkel kann auf den Angriffswillen der SPD gelassen reagieren. Denn die Union bekommt im Emnid-Sonntagstrend für "Bild am Sonntag" gute Werte. Wenn heute Bundestagswahl wäre, bekäme sie 38 Prozent. Die Sozialdemokraten fallen um zwei Punkte auf 26 Prozent zurück. Das Institut erklärt das Ergebnis so: die Wähler hätten Vertrauen in die Kanzlerin. Die SPD schrecke die Wähler dagegen mit ihrer Selbstbeschäftigung rund um die Kanzlerkandidatenfrage ab.

cd/wel (dpa, afp, rtr)