Spanien kämpft wieder gegen heftigen Regen
Zwei Wochen nach den schweren Überschwemmungen wächst in Südspanien die Sorge vor einer erneuten Katastrophe. Vor allem in der Provinz Málaga im Süden des Landes gab es erneut viel Regen und heftigen Wind.
Evakuierung bei Malaga
In der andalusischen Region Málaga und in der gleichnamigen Provinzhauptstadt standen viele Straßen nach starken Regenfällen unter Wasser. Der spanische Wetterdienst hatte für Teile der Region Valencia, die südliche Provinz Málaga und Tarragona in Katalonien zeitweise die höchste Unwetterwarnstufe ausgerufen. Tausende Anwohner wurden vorsorglich evakuiert.
Verkehr stark eingeschränkt
Der Bahn-, Auto- und Busverkehr in Málaga wurde stark beeinträchtigt, wie der staatliche Fernsehsender RTVE berichtete. Zahlreiche Straßen, darunter wichtige Verkehrsadern, sind unpassierbar. Die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Málaga und Madrid musste vorübergehend gesperrt werden. In mehreren Stadtteilen blieben Schulen, Behörden und Gerichte geschlossen.
Erschwerte Suche nach Vermissten
Erst vor zwei Wochen wurde die Region rund um Valencia von einer verheerenden Flutkatastrophe heimgesucht. Die Schäden sind enorm, und die Behörden berichten von mindestens 223 Todesopfern. Die Suche nach weiteren 17 vermissten Personen gestaltet sich nun durch neue Regenfälle zunehmend schwierig.
Kampf gegen den Schlamm
In Valencia, wo die Folgen der letzten Überschwemmungen noch immer spürbar sind, arbeiten Einsatzkräfte daran, die Kanalisation vom Schlamm zu befreien, um neue Überflutungen zu verhindern.
Autos, mit Seilen festgebunden
Vor zwei Wochen wurden viele Autos durch die schweren Überschwemmungen zerstört. In der Provinz Málaga griffen die Bewohner diesmal zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um ihre Fahrzeuge zu schützen: Einige wickelten ihre Autos in Folie, um sie vor dem angekündigten Regen zu bewahren, während andere sie sogar an Laternenpfähle banden, um ein Wegspülen bei neuen Überflutungen zu verhindern.
Unterstützung vom König
In der Katastrophenregion im Südwesten Valencias setzt die spanische Armee ihre Aufräumarbeiten fort. König Felipe VI. besuchte am Dienstag eine Militärbasis am Stadtrand von Valencia, um den Einsatzkräften seine Unterstützung zu zeigen. Doch unter den Betroffenen wächst die Wut über unzureichende Warnungen und die schleppende Hilfe weiter.
Proteste im ganzen Land
Generell bleibt die Stimmung im Land nach der Flut angespannt. "Es hätte verhindert werden können", steht auf dem Plakat einer Demonstrantin in Barcelona. Laut Angaben des spanischen Innenministeriums versammelten sich Zehntausende Menschen in Spaniens Städten, um zu protestieren und unter anderem den Rücktritt des Regionalpräsidenten von Valencia, Carlos Mazón, zu fordern.
Das Schlimmste ist vorerst überstanden
Die spanische Wetterbehörde Aemet hat die Alarmstufe Rot für den Osten und Süden des Landes inzwischen aufgehoben: "Das Schlimmste dieses zweiten Tiefdruckgebiets ist vorüber," hieß es in einer Mitteilung. Für die Küstengebiete der Region Valencia und die Provinz Malaga gilt nun statt der höchsten Alarmstufe Rot die zweithöchste Warnstufe Orange.