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Spanien droht neue Mega-Pleite

19. Februar 2013

Die Immobilienkrise in Spanien hat ein weiteres Opfer gefunden. Der hoch verschuldete Immobilienkonzern Reyal Urbis kündigte an, er müsse Insolvenz anmelden. Es könnte der zweitgrößte Bankrott des Landes werden.

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Reyal Urbis (Foto: reuters)
Reyal UrbisBild: Reuters

Die Immobilienfirma konnte sich mit ihren Gläubigern nicht auf eine Umschuldung einigen. Zuletzt hatte Reyal Urbis Schulden in Höhe von 3,6 Milliarden Euro. Das Unternehmen verwaltet Wohnungen, Büros, Ladenlokale und unbebaute Flächen in mehr als 20 Städten Spaniens und betreibt außerdem eine Hotelkette.

Größter Gläubiger ist das Kreditinstitut Bankia, das im vergangenen Jahr nur durch Verstaatlichung vor einer Pleite gerettet werden konnte. Der Immobilienkonzern steht bei Bankia mit 785 Millionen Euro in der Kreide, bei der Bank Santander mit 550 Millionen. Auch die zur Commerzbank gehörende Hypothekenbank Frankfurt soll in kleinerem Umfang betroffen sein. Allerdings wollte sich die Commerzbank dazu am Dienstag nicht äußern.

Spanien: Immobilienriese Reyal Urbis insolvent

Immobilienpreise im Keller

Ein Zusammenbruch von Reyal Urbis wäre die zweitgrößte Pleite in der spanischen Wirtschaftsgeschichte, nach der des Immobilienkonzerns Martinsa-Fadesa, der 2008 Schulden in Höhe von 7,2 Milliarden Euro nicht bedienen konnte.

Die Häuserpreise in Spanien sind seit dem Boomjahr 2007 um 40 Prozent gesunken. Weil die heimische Wirtschaft nicht wächst und die Arbeitslosigkeit hoch ist, fallen die Preise weiter. Käufer können ihre Hypotheken nicht mehr bedienen, viele Büros und Ladenlokale stehen leer. Immobilienunternehmen wie Reyal Urbis wurde diese Situation zum Verhängnis, und die faulen Kredite im Immobiliensektor belasten die Bilanzen der Banken. Spanien musste sich bereits 40 Milliarden Euro von den anderen Ländern der Eurozone leihen, um seine Banken zu entlasten.

Die Aktie von Reyal Urbis wurde am Dienstag vom Handel ausgesetzt. Seit 2007 hat die Aktie 99 Prozent ihres Wertes verloren und kostete zuletzt nur noch rund zehn Cent.

bea/qu (reuters, dpa)