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Überläufer aus Nordkorea

6. Oktober 2012

In einer spektakulären Aktion hat sich ein Soldat aus Nordkorea in den Süden abgesetzt. Vor seiner Flucht über die schwer bewachte Grenze erschoss er zwei Vorgesetzte. Südkorea reagierte mit erhöhter Alarmbereitschaft.

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Nordkoreanische Soldaten an der entmilitarisierten Zone (Foto: EPA/KIM HEE-CHUL)
Bild: picture alliance/dpa

Mit einem Lautsprecher machte der Nordkoreaner auf sich aufmerksam, als er die Pufferzone durchquerte, die zwischen Nord- und Südkorea verläuft. Die Grenzsoldaten auf der südkoreanischen Seite sollte ihn so als Überläufer erkennen.

Diese hätten zuvor Schüsse gehört und später den Soldaten aus dem Norden gesehen, teilte ein Armeesprecher mit. Der abtrünnige Soldat sei in Sicherheit gebracht worden und werde verhört. Die Grenze werde nun mit zusätzlichen Streitkräften bewacht.

Hunderte flüchten jährlich aus dem Norden

An welcher Stelle genau der Überläufer den Süden erreichte, teilte der Armeesprecher nicht mit. In südkoreanischen Medien war vom westlichen Teil der rund 250 Kilometer langen Landgrenze die Rede.

Jedes Jahr flüchten Hunderte Nordkoreaner. Zumeist überqueren sie die Grenze nach China, um von dort nach Südkorea zu gelangen. Als Gründe nennen sie meist Armut und politische Verfolgung.

Formal befinden sich Nord- und Südkorea im Kriegszustand. Seit dem Ende des Koreakriegs 1953 herrscht zwischen dem kommunistischen Norden und dem kapitalistischen Süden lediglich ein Waffenstillstand. Durch die demilitarisierte Zone zwischen beiden Landesteilen lief nach offiziellen Angaben zuletzt 2010 ein Soldat über.

uh/ml (rtr,dpa,dapd)