Kein Zugriff auf Snowdens Material?
18. Oktober 2013Nein, sein gesamtes heißes Material sei in Hongkong geblieben und dort an Journalisten übergeben worden. Vor seiner Flucht nach Russland - und er habe auch keine Kopien, beteuerte jetzt der abtrünnige frühere Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes NSA, Edward Snowden, in einem online veröffentlichten Interview der "New York Times".
Er habe im Juni keine Geheimdokumente mit nach Moskau genommen, weil dies "auch nicht im allgemeinen Interesse" gewesen sei, fügte Snowden hinzu. Er sei sich sicher, dass auch chinesische Agenten keinen Zugriff gehabt hätten, da er aus seiner Tätigkeit für die NSA deren Fähigkeiten hätte einschätzen können.
Das Interview mit dem Whistleblower Snowden sei im Laufe mehrerer Tage in der vergangenen Woche über verschlüsselte online-Kommunikation geführt worden, schrieb die "New York Times".
"Für und nicht gegen die nationale Sicherheit"
Snowden betonte, die Entscheidung NSA-Dokumente zu veröffentlichen, sei langsam gewachsen. Er habe sich zum Handeln entschieden, als er eine Kopie eines geheimen Berichts aus dem Jahr 2009 über ein unberechtigtes NSA-Abhörprogramm während der Präsidentschaft von George W. Bush entdeckt habe. Snowden argumentierte, dass sein Vorgehen der nationalen Sicherheit der USA eher helfe, indem es eine dringend benötigte öffentliche Debatte über den Umfang der Geheimdienstarbeit anstoße. "Die geheime Fortführung dieser Programme stellt eine viel größere Gefahr dar als ihre Aufdeckung", so Snowden.
Auf eine Kommentaranfrage zu Snowdens Behauptungen habe eine Sprecherin der NSA nicht geantwortet, merkt die Redaktion der "New York Times" noch an...
SC/re (dpa, afpe, nyt)