Sitar-Legende Shankar gestorben
12. Dezember 2012Die Ravi-Shankar-Stiftung teilte mit, der Weltstar sei am Dienstag (Ortszeit) im Alter von 92 Jahren nach einer Operation in einem Krankenhaus im kalifornischen San Diego gestorben. Indiens Premierminister Manmohan Sing würdigte den Musiker als einen "nationalen Schatz und weltweiten Botschafter des indischen Kulturerbes". Das indische Parlament legte zwei Schweigeminuten ein, um Shankars zu gedenken.
Der Sitar-Maestro beeinflusste zahlreiche westliche Musiker, darunter den Geiger Yehudi Menuhin, den Saxophonisten John Coltraine, die Beatles und die Rolling Stones. In den 60er Jahren unterrichtete er den Beatle-Gitarristen George Harrison. Die beiden arbeiteten bei zahlreichen Projekten zusammen, darunter das legendäre Konzert für Bangladesch 1971. Legendär ist auch sein Auftritt beim Woodstock Festival 1969. Shankar unternahm biss ins hohe Alter Tourneen. Er ist der Vater der prominenten Sitar-Spielerin Anoushka Shankar und der weltberühmten Soul- und Jazzsängerin Norah Jones.
Nominierung für die Grammys
Ravi Shankar ist mit seinem Album "The Living Room Sessions Part 1" für die Grammy-Awards 2013 nominiert. In der Kategorie "Bestes Weltmusik-Album" tritt er posthum unter anderem gegen seine Tochter Anoushka an, die mit "Traveller" ins Rennen geht.Noch im November hatte Shankar ein Konzert in Kalifornien gegeben, wo er in den vergangenen Jahren lebte. Shankar hat auch Musik für viele Filme geschrieben, darunter Richard Attenboroughs Epos "Gandhi".
Der dreimalige Grammy-Gewinner hatte Atemwegs- und Herzprobleme und war vor wenigen Tagen in San Diego operiert worden. Fernsehsender in seinem Heimatland Indien unterbrachen für die Nachricht über den Tod des Musikers ihr Programm und brachten Sondersendungen. Shankar war zwischen 1986 und 1992 auch Mitglied des Oberhauses des indischen Parlaments.
Mit ihrem runden Klangkörper ist die Sitar, deren Saiten gezupft werden, das bekannteste indische Musikinstrument.
GD/hp (dpa, afp)