Sinnsprüche zum Weltglückstag
Mindestens ein Quäntchen Glück will wohl jeder haben. Aber was ist Glück überhaupt? Und kann man dem Glück auch selbst auf die Sprünge helfen? Was deutsche Dichter und Intellektuelle darüber denken.
"Glück ist das einzige, das sich verdoppelt...
...wenn man es teilt." Dieser Kalenderspruch stammt von Albert Schweitzer (1875-1965). Er war promovierter Philosoph, Theologe und Mediziner. 1913 gründete der Deutsch-Franzose ein Krankenhaus im zentralafrikanischen Gabun, wo er einige Jahre als Arzt praktizierte. Später engagierte sich der Pazifist gegen Atomwaffen und wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
"Wir sind nicht auf der Welt, um glücklich zu werden...
...sondern um unsere Pflicht zu tun." Der deutsche Philosoph Immanuel Kant (1724- 1804) nahm seine Pflichten als Professor und Gelehrter sehr ernst. Sein Tagesablauf war klar strukturiert und er machte jeden Tag zur selben Zeit einen Spaziergang. Er ist vor allem bekannt durch sein Werk "Kritik der reinen Vernunft".
"Das Glück ist ja schließlich keine Dauerwurst...
...von der man sich täglich seine Scheibe herunterschneiden kann!" Dieses Zitat stammt aus dem "Märchen vom Glück" von Erich Kästner (1899-1974). Es dreht sich um einen Mann, der drei Wünsche frei hat und den letzten gar nicht einlösen will. Ist die Option auf die Erfüllung eines Herzenswunsches womöglich das größte Glück?
"Das Haus, die Heimat, die Beschränkung...
...die sind das Glück und sind die Welt." Der Schriftsteller Theodor Fontane (1819- 1898) sah viel von der Welt und lebte zwischenzeitlich sogar in London. Am Ende kehrte er aber immer wieder in seine geliebte preußische Heimat zurück, die er in vielen Texten beschrieb. Sein Roman "Effi Briest" ist heute Schullektüre und machte ihn zu einem der bekanntesten deutschen Schriftsteller.
"Unglück wird zu Glück, indem man es bejaht"
Hermann Hesse (1877-1962) erlitt mehrere schwere Schicksalsschläge. Bei seinem dreijährigen Sohn wurde eine Hirnhautentzündung diagnostiziert, seine Frau litt an Schizophrenie, die Ehe zerbrach. Dass sich Künstler und Intellektuelle seiner Ansicht nach zu wenig gegen den Ersten Weltkrieg stemmten, erzürnte ihn zusätzlich. Viele dieser Erfahrungen verarbeitete er in seinen Romanen.
"Glück ist kein Geschenk der Götter...
...sondern die Frucht innerer Einstellung." Davon war Erich Fromm (1900-1980) überzeugt. Der deutsch-jüdische Psychologe emigrierte 1934 in die USA, wurde amerikanischer Staatsbürger, lehrte zunächst an der New Yorker Columbia-Universität und später an der Universität in Mexico City. Mit seinem Bestseller "Die Kunst des Liebens" hat er sich auch außerhalb der Wissenschaft einen Namen gemacht.
"Stilles bescheidenes Leben gibt mehr Glück...
...als erfolgreiches Streben, verbunden mit beständiger Unruhe." 1922 schrieb der Physiker Albert Einstein (1879-1955) diesen Sinnspruch auf einen Zettel und überreichte ihn einem Hotel-Dienstboten in Tokio - womöglich anstelle von Trinkgeld. Rund 100 Jahre später wurde der Zettel versteigert - und wechselte für stattliche 1,56 Millionen Dollar den Besitzer.
"Glücklich allein ist die Seele, die liebt"
Der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) verstand sich auf große Gefühle, sei es im "Faust", in seinem Roman "Die Leiden des jungen Werther" oder auch in seiner Liebeslyrik. Sein Gedicht "Freudvoll und leidvoll", aus dem das Glücks-Zitat stammt, bezeichnete der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki als "das vollkommenste erotische Gedicht in deutscher Sprache".