Silvia von Schweden - die "deutsche" Königin wird 75
Auf der Beliebtheitsskala der Königsfamilie rangierte sie in den vergangenen Jahrzehnten meist an erster Stelle. In unserer Bildergalerie zeigen wir, wie aus der einstigen Olympia-Hostess eine geschätzte Königin wurde.
Sonnige Kindheitsjahre
Silvia Renate Sommerlath, so der bürgerliche Name von Königin Silvia von Schweden, erblickte am 23. Dezember 1943 in Heidelberg das Licht der Welt. Den Großteil ihrer Jugend verbrachte die Tochter eines deutschen Kaufmannes und einer aus dem spanischen Adelsgeschlecht de Toledo stammenden Mutter in Brasilien. 1957 kehrte sie mit ihren Eltern und ihren zwei älteren Brüdern nach Deutschland zurück.
Sprachwunder
Die sprachbegabte Silvia absolvierte nach ihrem Abitur eine Ausbildung an einem Münchner Sprachen- und Dolmetscher-Institut. Neben Deutsch spricht sie ganze fünf weitere Fremdsprachen: Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch und Schwedisch. Als Königin erlernte sie auch die Gebärdensprache, um regelmäßig taubstumme Kinder unterrichten zu können.
Schicksalsjahre einer Königin
Schicksalshaft sollten die Olympischen Spiele im Sommer 1972 für die junge Silvia werden. Als Dolmetscherin und Chef-Hostess betreute sie die VIP-Gäste der Veranstaltung, darunter Bundeskanzler Willy Brandt und der britische Premierminister Edward Heath. Auch vor Ort: der schwedische Kronprinz, hier im Bild mit Silvia. Ein Jahr später bestieg er den Thron.
Süßer die Glocken nie klingen
Im Juni 1976 läuteten in Schweden die Hochzeitsglocken: Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde Silvia Sommerlath die Gemahlin Carl XVI. Gustafs und damit die dritte bürgerliche Königin Schwedens. Ihre nicht adelige Herkunft war kein Problem: Ein schwedischer Kronprinz, der bürgerlich heiratet, verliert zwar sein Anrecht auf den Thron, ein regierender König jedoch nicht.
Sympathieträgerin
Als Carl XVI. Gustaf König wurde, hatten viele bereits das nahe Ende der Monarchie vor Augen, doch Silvia und ihre freundliche, bodenständige Art machten das Adelshaus wieder populär. Die deutsche Königin wurde von den Schweden mit offenen Armen aufgenommen und Umfragen zufolge stieg sie schnell zum beliebtesten Mitglied der Königsfamilie auf.
Soziales Engagement in stiller Größe
Statt selbst im Rampenlicht zu stehen, lenkt Silvia die Aufmerksamkeit der Medien lieber auf diejenigen in der Gesellschaft, die hilfsbedürftig sind. Sie ist Schirmherrin von über 60 wohltätigen Organisationen, darunter der World Childhood Foundation, die sie 1999 ins Leben rief, um Kinder besser vor sexuellem Missbrauch zu schützen.
Skandale belasten die Ehe
Seit 2010 halten sich hartnäckig Gerüchte um ihren Gemahlen Carl Gustaf. Von "Herrenabenden" in Stripclubs, zwielichtigen Geschäftsbeziehungen und Liebesaffären ist die Rede. Doch Silvia steht zu ihrem Ehemann und betont in Interviews immer wieder, die Heirat ihrer großen Liebe nicht bereut zu haben.
Schwedens volksnahe Königsfamilie
Die schwedische Königsfamilie ist über die Landesgrenzen hinaus beliebt, auch aufgrund ihrer Volksnähe. Alle drei Kinder von Silvia und Gustaf heirateten bürgerlich: Kronprinzessin Victoria ehelichte ihren Fitnesscoach Daniel Westling, Prinz Philip heiratete das Modell Sofia Hellquist und Prinzessin Madeleine nahm den amerikanischen Geschäftsmann Christopher O'Neill zum Gemahl.
Stilvoll altern
Anlässlich Silvias 75. Geburtstag strahlt das schwedische Fernsehen zahlreiche Sondersendungen aus und die schwedische Ausgabe des Modemagazins "Elle" lichtete die Königin sogar für das Cover ab. Die gebürtige Heidelbergerin will ihren Ehrentag aber lieber klein halten und im Kreise ihrer Familie feiern.