Shirin Nobahari: Kraftvoll gegen Widerstände
Frauen sind beim Bodybuilding in der Unterzahl und müssen oftmals mit Vorurteilen kämpfen. Im Iran müssen die Sportlerinnen zudem noch mit Ausgrenzungen leben. Shirin Nobahari lässt sich davon nicht beirren.
Die Selfmade-Bodybuilderin
Die 30-jährige Shirin Nobahari posiert vor einer grellbunten Wand eines Teheraner Fitness-Studios: Bereits mit 14 Jahren soll die Iranerin laut Medienberichten Interesse am Frauen-Bodybuilding gezeigt haben - obwohl die Sportart zu dieser Zeit in ihrem Heimatland offiziell gar nicht anerkannt war. Mit Hilfe von Videos und Magazinen fing sie an zu trainieren.
Lehrerin fürs Starksein
Mittlerweile gilt die iranische Bodybuilderin Shirin Nobahari laut Medienberichten als eine der stärksten Frauen des Landes und ist die erste offiziell anerkannte Bodybuilderin. Ihr Wissen rund um den Muskelaufbau gibt sie weiter - und leitet auch andere Athletinnen in dieser noch eher ungewöhnlichen Sportart an.
Ein Spiegel der Gesellschaft
Nicht nur für Shirin Nobahari war der Anfang jedoch schwierig: Anfangs war es Frauen untersagt, überhaupt in Fitness-Studios zu trainieren, wie das iranische Diaspora-Magazin "Iranwire" schreibt. Stattdessen mussten die Athletinnen Anfang der 2000er Jahre im Geheimen ihre Muskeln aufbauen - oftmals ohne Trainerinnen oder Trainer.
Hantelschwingen erschwert
Vor einigen Jahren öffneten Irans Fitnessstudios ihre Räume auch für Frauen. Ein normales Training war dennoch oftmals nicht möglich. Denn die Bodybuilderinnen durften häufig nur dann erscheinen, wenn das männliche Publikum nicht anwesend war: am ganz frühen Morgen oder während der großen Mittagshitze.
Einsam an der Spitze
Shirin Nobahari machte trotzdem weiter. Doch nicht nur das Training war mehr als mühsam: Auf Instagram wird sie wegen ihrer Fotos angepöbelt, ihr Account war laut Medienberichten monatelang gesperrt.
Posing unerwünscht
In Alltagskleidung scheint niemand von Shirin Nobahari Notiz zu nehmen: Für ihre Bodybuilding-Fotos bekam die 30-Jährige jedoch großen Ärger, wenn ihr auch das Gefängnis im Gegensatz zu anderen Athletinnen erspart blieb. Dennoch will sie laut dem Online-Magazin "Women in the World" im Iran bleiben. Sie träumt von dem Tag, an dem sie ihre sportlichen Träume leben darf - ohne Einschränkungen.