Aufbegehren gegen Traditionen
29. Oktober 2015Moderator Jaafar Abdul Karim diskutierte mit seinen Talkgästen über gesellschaftliche Konventionen und ihre persönlichen Ziele. Auch das Publikum wurde einbezogen – mehr als 150 junge Ägypter verfolgten die Aufzeichnung der äußerst populären Sendung, die sich als Stimme der arabischen Jugend etabliert hat.
Wenige Tage nach den Parlamentswahlen in Ägypten entwickelte sich eine sehr kontroverse Diskussion. Konservative Meinungen kollidierten mit liberalen Ansichten, beide Seiten wurden mit Applaus bedacht. Es ging um die Themen Bildung und Emanzipation, Beziehungen und sexuelle Belästigung.
Eine Medienstudentin sagte: „Traditionen und eine von Männern dominierte Gesellschaft hindern Frauen wie mich daran, ihre persönlichen Ziele zu erreichen – und das nur, weil wir Frauen sind.“ Die Bestseller-Autorin Ghada Abd El Aal bekräftigte: „Geistliche instrumentalisieren Religion, damit Frauen in ihrer untergeordneten Rolle verharren.“ Sie fügte hinzu, dass sie als alleinstehende Frau in der ägyptischen Gesellschaft als jemand gelte, „der den Verstand verloren hat“. Amr Salama, preisgekrönter Filmemacher, argumentierte, dass „Freiheit mit dem Aufbegehren gegen bestimmte Traditionen beginnt“. Beispielsweise sollte man in Ägypten endlich aufhören, die Ehre einer Frau an ihrer Jungfräulichkeit zu messen.
Das kritische Jugendformat der DW erreicht regelmäßig Millionen von Zuschauern in der arabischen Welt. Einmal im Monat kommt die wöchentliche Sendung aus einer Metropole im Sendegebiet. Seit Sommer 2015 führte diese Tour nach Bagdad, Tunis, Rabat und nun Kairo. Bis Jahresende sind Aufzeichnungen in Beirut und Amman geplant. Die Sendung in arabischer Sprache wird in Kooperation mit DW-Partnern vor Ort produziert.
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