Schüttler neuer Kerber-Coach
13. November 2018Der frühere Australian-Open-Finalist Rainer Schüttler soll Deutschlands bester Tennis-Spielerin, Angelique Kerber, zu weiteren Grand-Slam-Siegen verhelfen. Die Verpflichtung des 42-Jährigen bestätigte Kerbers Manager am Dienstagabend. Demnach soll Schüttler Ende November und damit nach Kerbers Urlaub die Betreuung der Wimbledon-Siegerin übernehmen. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung von der Verpflichtung berichtet. Schüttler soll in der kommenden Woche offiziell vorgestellt werden.
"Angelique hat in den letzten Jahren schon mehrfach unter Beweis gestellt, was sie für ein Champion ist", sagte Schüttler dem Sportinformationsdienst (SID): "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in dieser spannenden Phase ihrer Karriere. Für mich steht außer Frage, dass sie mit ihrem Talent noch viel erreichen kann."
Kerber hatte sich Mitte Oktober von ihrem vorherigen Trainer Wim Fissette getrennt und war bei den darauffolgenden WTA-Finals in der Vorrunde ausgeschieden. Der Zeitpunkt der Verpflichtung kommt so überraschend wie der Name. Schüttler hat als Profi-Trainer keinen besonders großen Erfahrungsschatz, verstärkte im Sommer 2017 das Trainerteam des eher unbekannten Serben Janko Tipsarevic. Mit Ex-Profi Alexander Waske hatte der "Shaker" zudem eine Tennis-Akademie in Offenbach geführt. In den vergangenen Tagen hatten sich aber bereits Gerüchte verdichtet, dass Schüttler als neuer Kerber-Coach in Frage kommen könnte.
Fokus auf Australian Open
Kerber wünschte sich als Fissettes Nachfolger einen deutschsprachigen Trainer, den sie mit Schüttler nun bekommt. Ex-Profi Schüttler, der 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen an der Seite von Nicholas Kiefer die Silbermedaille im Doppel gewann, wird ab Ende November einen guten Monat Zeit haben, um die Weltranglistenzweite für den ersten Höhepunkt der neuen Saison in Schwung zu bringen. Dann hat Kerber bei den Australian Open (14. bis 27. Januar) das Halbfinale zu verteidigen. Nach ihrem starken Jahr 2018 inklusive Wimbledon-Titel würde sie gerne nach weiteren wichtigen Trophäen greifen. Schüttler selbst stand 2003 gegen André Agassi im Endspiel von Melbourne, verlor aber klar in drei Sätzen.
asz (dpa, sid)