Schwere Überschwemmungen in Bangladesch
Nach lang anhaltendem Monsunregen stehen weite Teile Bangladeschs unter Wasser. Der Fotograf Mortuza Rashed hat die Naturkatastrophe für die DW dokumentiert.
Zerstörerisches Hochwasser
Jedes Jahr zwischen Juni und September wird der südasiatische Subkontinent von Starkregen und Hochwasser heimgesucht. Das hilft zwar vielerorts der Landwirtschaft, verursacht aber auch große Schäden, wie hier im Bezirk Sariakandi im Norden Bangladeschs.
Wasser, soweit das Auge reicht
Bogra Sariakandi hat 300.000 Einwohner und liegt am Fluss Brahmaputra. Dieser entspringt in der tibetischen Hochebene und fließt durch Indien nach Bangladesch. Bei Bogra Sariakandi ist der Fluss bis zu drei Kilometer breit. Fischer wohnen auf zahlreichen Flussinseln, die nun zu versinken drohen.
Millionen Menschen bedroht
Nach Auskunft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sind vier Millionen Menschen akut in ihrer Existenz bedroht. Nach Behördenangaben sind bislang aber nur 20.000 Menschen aus dem Katastrophengebiet geflohen. Die meisten entscheiden sich, wie diese Frau auf dem Bild, zu Hause auszuharren, solange es möglich ist.
"Schlimmste Überschwemmung seit zehn Jahren"
"Das dürfte die schlimmste Überschwemmung seit zehn Jahren sein", sagt der Leiter des Katastrophenschutzes Arifuzzaman Bhuiyan. Viele Häuser sind praktisch unbewohnbar. Selbst speziell zum Schutz vor Überschwemmungen gebaute Räume stehen unter Wasser.
Suche nach Trinkwasser
Viele Städte und Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Trinkwasserversorgung ist gefährdet. Die Bewohner müssen lange suchen, um einen Brunnen mit funktionierender Pumpe zu finden.
Prekäre Rettung von Hab und Gut
Mit einem Pro-Kopf-Einkommen von rund 1800 Dollar im Jahr zählt Bangladesch zu den ärmsten Staaten der Welt.
Internationale Hilfe
Viele Hilfsorganisationen sind trotz Coronakrise in Bangladesch engagiert. Dabei geht es nicht nur um Soforthilfe: So ist das Deutsche Rote Kreuz an einem Projekt beteiligt, um durch die Kombination von Wettervorhersagen mit anderen Risikodaten zu ermitteln, welche Regionen potenziell besonders betroffen sind. Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt gefördert.