Rauchverbot für Eltern in Schottland
5. Dezember 2016In Schottland ist diesen Montag ein Gesetz in Kraft getreten, das Rauchen im Auto verbietet, wenn Kinder im Fahrzeug sind. Das schottische Parlament hatte die Verschärfung des Rauchverbots schon im vergangenen Dezember einstimmig verabschiedet hatte. Mit der neuen Regelung sollen Minderjährige vor dem Passivrauchen geschützt werden. Bei Verstößen ist ein Bußgeld in Höhe von 100 Pfund (119 Euro) fällig. Landet der Fall vor Gericht, droht eine Strafzahlung von bis zu 1000 Pfund. Die Regierung will bis zum Jahr 2034 die Raucherquote auf unter fünf Prozent senken, um eine "tabakfreie Generation" zu schaffen.
Die schottische Gesundheitsministerin Aileen Campbell verwies auf die "gefährliche Menge" an Chemikalien, die sich durch das Rauchen selbst bei kurzen Fahrten im Auto ansammeln könne. Passivrauchen kann laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu Asthma, Lungenkrebs und Herzinfarkt führen und führt jährlich zu mehr als 600.000 frühzeitigen Todesfällen.
Tabaklobby gegen Gesundheitsverbände
Gesundheitsverbände befürworteten das neue Gesetz. "Wir wissen, dass Eltern ihre Kinder vor dem Zigarettenrauch schützen wollen, aber oft wissen sie nicht, wie giftig der Rauch ist und wie lang er in der Luft bleibt, auch wenn man ihn nicht mehr sieht oder riecht", sagte Sheila Duffy, Vorsitzende des Antitabak-Verbands Ash Scotland. Die Raucher-Lobby hingegen wehrt sich gegen die neue Regelung. Die raucherfreundliche Organisation Forest nannte das Gesetz "bevormundend und unnötig".
In England und Wales gelten vergleichbare Regelungen bereits seit Oktober 2015. In Großbritannien gilt seit Juli 2007 ein umfassendes Rauchverbot am Arbeitsplatz, in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch in Restaurants, Pubs, Bars und Clubs.
lf/stu (afp)