Schneemangel bedroht Europas Skigebiete
Braun-grün statt weiß: In vielen europäischen Wintersportgebieten herrscht auch in diesem Winter Schneemangel. Pisten bleiben geschlossen, ohne Schneekanonen geht gar nichts.
Schmale Schneespur
Das Panorama stimmt, das Wetter nicht: Im französischen Cordon-Skiressort steht Skifahrerinnen und Skifahrern nur eine schmale Piste aus Kunstschnee zur Verfügung. Der ungewöhnlich milde Winter und ausbleibender Schneefall beeinträchtigen in den niedrig gelegenen Ressorts der Schweiz, Italiens und Frankreichs die Wintersportsaison.
Ausgebremst
Eine Person auf Skiern gleitet über eine auf den letzten Metern nur noch teilweise mit Schnee bedeckte Piste in Ormont-Dessous. Auch in den Schweizer Alpen bremsen die seit Anfang Februar sehr milden Temperaturen Wintersportbegeisterte aus.
Oben hui, unten pfui
Das Massiv des Mont-Blanc ist weiß gepudert, doch in niedriger gelegenen Regionen fehlt der Schnee. Grund für das warme Wetter ist der menschengemachte Klimawandel, wie viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betonen. Der Februar 2024 steht kurz davor, weltweit zum heißesten Februar seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden.
Leere Lifte
Dieser Skilift im Wintersportgebiet Haute-Savoie in den französischen Nordalpen stand die ganze Saison über still. Bereits im vergangenen Winter 2022/23 fiel in den Alpen kaum Schnee. Skigebiete warteten vergeblich auf Besucher, und im Sommer führte die Winterdürre zu extrem niedrigen Pegelständen in den Stauseen.
Schneespaß mit Seltenheitswert
In Cortina d'Ampezzo ist die Wintersportwelt Anfang Februar noch in Ordnung - doch dieser Anblick hat in Italien inzwischen Seltenheitswert. Daten der italienischen Umweltgruppe Legambiente zufolge werden rund 90 Prozent der italienischen Skipisten künstlich beschneit.
Rekordmangel in den Pyrenäen
Nicht nur in den Alpen hofft die Wintersportindustrie vielerorts vergeblich auf Schnee, auch die östlichen Pyrenäen sind von einer historischen Dürre und einem Rekordschneemangel betroffen. Diese einsame Piste im französischen Ski-Ressort Eyne Cambre d'Aze existiert nur dank dem Einsatz von Schneekanonen.
Kunstschnee befördert Klimwandel
Ohne Schneekanonen läuft auch im tschechischen Adlergebirge vielerorts gar nichts. Doch der Kunstschnee ist auf Dauer auch keine Lösung - und befördert selbst wiederum den Klimawandel, warnen Forschende. Werde zunehmend versucht, den Wintertourismus mithilfe künstlicher Beschneiung am Laufen zu halten, erhöhe das den Wasser- und Energiebedarf in der Region.
Wandern statt Wintersport
Fantasie ist gefragt: Im französischen Haut Valromney wird zu dieser Jahreszeit normalerweise Ski oder Snowboard gefahren - doch aufgrund des fehlenden Schnees bricht diese Gruppe stattdessen zu einer Wanderung auf. Viele Wintersportorte werden zukünftig neue Ideen entwickeln müssen, um weiterhin Touristen anzuziehen.
Anhaltender Abwärtstrend
Auch für deutsche Skigebiete sind neue Konzepte gefragt. Diese Piste am Fichtelberg im Erzgebirge war bereits Anfang Januar beinahe schneefrei. Und die Aussichten für die Zukunft sind schlecht: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich sicher, dass in den meisten europäischen Skigebieten in Zukunft aufgrund des Klimawandels noch deutlich weniger Schnee als bisher fallen wird.