Schimpansenforscherin Jane Goodall - Auszeichnung für ein Lebenswerk
Jane Goodall ist eine der größten Forscherpersönlichkeiten unserer Zeit. Die Beobachtung von Schimpansen machte sie weltberühmt. Jetzt feiert sie ihren 80. Geburtstag - und nimmt den "B.A.U.M. Sonderpreis" entgegen.
Der Traum von Afrika
Tarzan war der Held ihrer Kindheit - doch selbst nach Afrika reisen und wilde Tiere erleben? Davon konnte eine junge Frau in den 50er Jahren eigentlich nur träumen. Aber nicht Jane Goodall. Sie erfüllte sich ihren Traum: Und nahm 1957 eine Assistenz-Stelle im Kenya National Museum an. 1960 begann sie dann in Tansania Affen zu beobachten. Damit hatte Jane Goodall ihre Lebensaufgabe gefunden.
Frauen beobachten besser!
Jane Goodall war nicht die einzige Frau, die ihre Zeit plötzlich mit Affen verbrachte. Auch Dian Fossey (auf diesem Foto) und Birutè Galdikas zog es zu den Primaten. Gefördert wurden alle drei von dem Paläontologen Louis Leakey. Er hatte die Vorstellung, dass Frauen besser als Männer beobachten - und dass sich aus ihren Studien Rückschlüsse auf das Verhalten der Vormenschen ziehen lassen.
Ein filmreifes Leben
Doch Jane Goodalls Liebe galt nicht nur den Schimpansen. Bei ihrer Arbeit lernte sie den holländischen Tierfilmer Hugo van Lawick kennen. 1964 heiratete das Paar. Die beiden drehten zahlreiche Filme zusammen und bekamen einen gemeinsamen Sohn. Nach zehn Jahren trennten sie sich. Doch Jane Goodalls Leben blieb filmreif: Immer wieder wurde sie bei ihrer Arbeit von Kamera-Teams begleitet.
Eine besondere Beziehung
Jane Goodall hatte eine besondere Beziehung zu "ihren" Schimpansen - das wurde auch in ihrem ersten großen Buch "In the Shadow of Man" (1971) deutlich. Die von ihr beobachteten Tiere erhielten alle Namen - nicht wie sonst üblich Nummern. Unter Wissenschaftlern brachte ihr das große Kritik ein - die Objektivität sei nicht mehr gewahrt. Heute arbeiten viele Wissenschaftler auf diese Weise.
Schimpansen können viel!
Es ist Jane Goodall zu verdanken, dass wir heute viel mehr über Schimpansen wissen als früher. Sie fand heraus, dass die Primaten Werkzeuge benutzen. Und sie erkannte den großen Gemeinschaftssinn der Tiere. So verabreden sich Schimpansen, um andere Affenarten zu jagen. Auf dem Speiseplan der Tiere steht nämlich auch Fleisch - auch das wissen wir erst durch Jane Goodall.
Von der Forscherin zur Tierschützerin
Über 25 Jahre widmete sich Jane Goodall der Forschung. 1986 beendete sie ihre wissenschaftliche Karriere und wurde Tierschützerin. Seitdem nutzt sie ihre weltweite Bekanntheit, um das Leben von Affen besser zu machen. Zum Beispiel durch Schutzprogramme für verwaiste Schimpansen. Oder durch den Aufbau eines ökologisch verträglichen Tourismus, der die Lebensräume der Tiere respektiert.
Zahlreiche Auszeichnungen
Die Wissenschafts-Ikone und Tierschützerin hat in den letzten zwanzig Jahren zahlreiche Auszeichnungen erhalten - darunter viele Wissenschaftspreise und zwei Ehrendoktorwürden. 2004 adelte sie Queen Elizabeth II. mit dem Titel "Dame Commander". Außerdem ist sie Offizier der Französischen Ehrenlegion. 2014 erhält sie den "B.A.U.M. Sonderpreis für herausragende Persönlichkeiten".
80 Jahre Jane Goodall!
Jane Goodall hat es allen gezeigt: Dass man von Afrika nicht nur träumen, sondern es erleben kann. Dass man über Schimpansen viel Neues lernen kann. Dass Frauen in der Wissenschaft eine Rolle spielen. Dass es sich lohnt, für Tier- und Naturschutz zu kämpfen. 2014 ist Jane Goodall 80 Jahre alt geworden. "Happy Birthday, Jane Goodall!"