Ban fühlt sich "wie Aschenputtel"
31. Dezember 2016Sichtlich gerührt sagte der Generalsekretär im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York "auf Wiedersehen". Stunden vor dem Ende seiner Amtszeit fühle er sich "ein bisschen wie Aschenputtel", denn: "Morgen um Mitternacht wird sich alles ändern", sagte Ban Ki Moon vor der riesigen Menschenmenge, die zu seiner Verabschiedung erschienen war. Er dankte noch einmal seinen Mitarbeitern und Unterstützern für ihre harte Arbeit und ihren aufopferungsvollen Einsatz in den vergangenen zehn Jahren. "Behaltet die Menschen im Mittelpunkt", mahnte Ban, und die "Rechte des Menschen und die Würde des Menschen".
Zum endgültigen Abschied wird dem Südkoreaner noch eine besondere Ehre zuteil: Bei den Silvesterfeierlichkeiten auf dem New Yorker Times Square darf er die Sekunden bis zum Beginn des neuen Jahres herunterzählen. "Ich werde vor Millionen von Leuten meinen Job verlieren", scherzte der sonst oft spröde Asiate zum Abschluss der Feier.
Für Stab und Funktionäre blieben ihm zum Ende nur die Worte: "Ich danke Euch", erklärte der 72-Jährige. Er selbst fühle sich geehrt, dass er dieser "großen Organisation" habe dienen dürfen.
Der oberste UN-Diplomat hatte in seiner Ära ein globales Klimaabkommen erstritten sowie den UN neue programmatische Entwicklungsziele gegen Armut und Ungleichheit gesetzt. Ungelöst hinterlässt er seinem Nachfolger etwa die Konflikte in Syrien, im Yemen, in Südsudan und Libyen. Mit dem 1. Januar endet Bans Amtszeit an der Spitze der Vereinten Nationen. Eine Abspaltung der Regierungspartei in seiner südkoreanischen Heimat möchte ihn als Mitglied und Kandidaten für das Präsidentenamt gewinnen.
Bans Nachfolger Antonio Guterres tritt seinen Posten am 3. Januar an. Der Portugiese leitete zehn Jahre lang das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und war zuvor Ministerpräsident seines Landes. Er gilt als Mann der Tat.
SC/myk (afp, APE)