Schach-WM 2018: Wer tritt gegen Magnus Carlsen an?

Wunderkind, Schach-Genie, Fußballfan und Werbemodel - der 27-jährige Magnus Carlsen sorgte für frischen Wind in der internationalen Schachwelt. Der Norweger gewann die Schach-WM erstmals 2013 – gegen den Inder Viswanathan Anand. Nun spielt Carlsen zum dritten Mal um den Weltmeistertitel: vom 9. bis 28. November 2018 in London und über zwölf Partien.

Der Schachgroßmeister aus Armenien (geb. 1982) hatte 2017 ein besonders erfolgreiches Jahr. So gewann Aronian im April das Topturnier Grenke Chess Classics vor Fabiano Caruana und Magnus Carlsen. Aronian, der einige Jahre in Deutschland gelebt und auch für den Deutschen Schachbund gespielt hat, war bereits Weltmeister im Schnell- und Blitzschach. Der Weltmeistertitel im Schach fehlt ihm noch.

Beim Kandidatenturnier für die Schach-WM 2016 spielte Caruana (geb. 1992) ganz vorne mit: Er wurde Zweiter hinter Sergej Karjakin. Auch beim Grenke Chess Classics 2017 erreichte Caruana Platz zwei - vor Magnus Carlsen. Direkt nach dem Kandidatenturnier 2018 nimmt Caruana, der einen italienischen und einen US-Pass hat, erneut am Grenke Chess Classics teil und trifft direkt auf Weltmeister Carlsen.

Weltmeister im Blitzschach (hierbei hat jeder Spieler pro Partie max. 15 Minuten Bedenkzeit) war der 1983 in Moskau geborene Grischuk schon zweimal. Der Russe gilt auch als guter Pokerspieler und ist mit der Schach-Großmeisterin Natalja Schukowa verheiratet. Sie ist eine der wenigen Frauen, die diesen Titel des Weltschachverbandes FIDE auf Lebenszeit erlangt hat.

Der Russe gewann 2016 das Kandidatenturnier und spielte bei der Schach-WM in New York gegen Magnus Carlsen. Die beiden lieferten sich ein langes und packendes Turnier. Überraschend gelang es Carlsen nicht, schnell in Führung zu gehen. Das WM-Turnier wurde erst in der letzten Partie in einem Showdown entschieden, in der Carlsen sich - an seinem 26. Geburtstag - gegen Karjakin durchsetzte.

Der 1975 geborene Russe wurde an seiner Schachschule von Garry Kasparov unterrichtet und gewann schon als Achtjähriger Erwachsenenturniere. Im Jahr 2000 wurde er in einem legendären WM-Kampf erstmals Schach-Weltmeister - gegen Kasparov. 2006 verlor Kramnik spektakulär gegen den Schachcomputer "Deep Blue". Auf Carlsen traf Kramnik schon bei diversen Turnieren - und schnitt meist schlechter ab.

Ding Liren ist der erste Chinese, der sich für ein Kandidatenturnier um den Schach-Weltmeistertitel qualifizieren konnte. Im September 2017 gewann er das Halbfinale des Schach-Weltpokals gegen Wesley So. Das Finale konnte dann Levon Aronian für sich entscheiden. Gegen Carlsen spielte der 1992 geborene Ding Liren unter anderem beim Tata Steel Masters im niederländischen Wijk aan Zee.

Das ehemalige aserbaidschanische Schach-Wunderkind (Jahrgang 1985) stammt aus einer Familie mit mehreren Schachtalenten: Mamedyarov, selbst ein Großmeister, hat zwei Schwestern mit dem Titel "Großmeisterin der Frauen". Der Staat Aserbaidschan hat eine lange Schachtradition und fördert gezielt Talente - mit offensichtlichem Erfolg. Der bekannteste Schachspieler des Landes ist Garry Kasparov.

Der philippinische Großmeister ist mit 24 Jahren der jüngste Teilnehmer des Kandidatenturniers 2018. Er startet für den US-Schachverband. Anders als bei anderen Sportarten müssen Schachspieler dafür nicht die Staatsbürgerschaft des Verbandslandes annehmen. So gewann unter anderem 2017 das Tata Steel Masters - mit einem Punkt Vorsprung auf Weltmeister Magnus Carlsen.

Lasker wurde bereits 1894 Schach-Weltmeister und behielt den Titel 27 Jahre - länger als jeder andere bisher. Der Mathematiker und Philosoph ist bis heute auch der einzige Deutsche unter den Schach-Weltmeistern. Am 24. Dezember 2018 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal. Deutscher Schachbund und Emanuel Lasker Gesellschaft haben darum 2018 zum Lasker-Jahr ausgerufen.