Sasic beendet Karriere
16. Juli 2015Der deutsche Fußball hat nach Marcell Jansen seinen zweiten prominenten "Frührentner" des Sommers: Nationalspielerin Celia Sasic beendet ihre aktive Karriere. "Fußball begleitet mich schon mein ganzes Leben und wird auch immer ein Teil von mir sein", schrieb die erst 27 Jahre alte Stürmerin, die nach dem Vertragsende beim Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt seit dem 30. Juni vereinslos war, bei Facebook: "Nichtsdestotrotz habe ich mich nun dazu entschieden, neue Wege zu gehen und meine aktive Laufbahn im Profifußball zu beenden." Während der WM in Kanada, bei der die DFB-Frauen Vierte wurden, war noch spekuliert worden, ob Sasic möglicherweise zum französischen Top-Klub Paris St. Germain wechselt.
Sasic, die bis zu ihrer Hochzeit im August 2013 den Nachnamen Okoyino da Mbabi trug, wird schon jetzt vermisst. "Für uns ist das ein echter Verlust, weil Celia eine bedeutende Persönlichkeit ist, die große Fußspuren hinterlässt", sagte Bundestrainerin Silvia Neid, die dennoch Verständnis für die Entscheidung der Angreiferin hat. "Ich bedauere die Entscheidung von Celia, kann sie aber auch nachvollziehen, denn Fußball ist nicht alles im Leben, und irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man andere Prioritäten setzen muss", äußerte Neid: "Sie war immer ein Vorbild, auf und neben dem Platz. Mit ihr haben wir wichtige Spiele gewonnen, sie hat Verantwortung übernommen und ihre Rolle als Führungsfigur optimal ausgefüllt."
Studium und Familienplanung
Sasic begann ihre Karriere in der Nationalmannschaft als Teenager im Jahr 2005. Am 28. Januar absolvierte die in Bonn geborene Tochter einer Französin und eines Kameruners gegen Australien ihr erstes Länderspiel. Insgesamt lief sie 111-mal für die deutschen Frauen auf und erzielte dabei 63 Treffer. Zuletzt war Sasic bei der WM-Endrunde in Kanada sechsmal erfolgreich und wurde gemeinsam mit US-Star Carli Lloyd WM-Torschützenkönigin. Neben den EM-Titeln 2009 und 2013 gewann Sasic mit den DFB-Frauen auch Olympiabronze 2008 in Peking.
Sasic will sich nun Dingen abseits des Fußballplatzes widmen - dazu gehört auch die Familienplanung: "Ich freue mich jetzt auf eine ganze Menge neuer Dinge, die vor mir liegen: mein Studium beenden, mich beruflich orientieren, eine Familie gründen, und Vieles mehr." Sasic studiert seit einiger Zeit Kulturwissenschaften - nur die Abschlussarbeit fehlt noch, wahrscheinlich einer der ersten Punkte auf der Liste für ihr Leben nach dem Fußball.
asz/jw (sid, dpa)