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Sarah Palin

25. September 2008

Sie kämpft an der Seite von John McCain um den Einzug ins Weiße Haus. Bei einigen wichtigen politischen Themen, wie Außen- und Sicherheitspolitik, hat Sarah Palin allerdings nur wenig Erfahrung.

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Sarah Palin auf dem Republikaner-Parteitag in St. Paul (Quelle: dpa)
Die konservative Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin auf dem Republikaner-Parteitag in St. PaulBild: picture-alliance/ dpa

Die Nominierung Sarah Palins als Kandidatin für die US-Vizepräsidentschaft im August war für viele eine Überraschung. Denn bis dahin war ihr Name außerhalb des Bundesstaates Alaska, dem sie erst seit 2006 als Gouverneurin vorsteht, kaum bekannt. Sie ist somit eine politische Außenseiterin; in Washington hat sie sich bislang kaum hervor getan. Gerade in der Außen- und Sicherheitspolitik, Themen, die in diesem Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen, hat sie kein eigenes Profil.

Wenig Erfahrung in Außen- und Sicherheitspolitik

John McCain und Sarah Palin auf dem Nominierungsparteitag in St. Paul (Quelle: AP)
Präsidentschaftsanwärter John McCain und sein "running mate" Sarah PalinBild: AP

Zur Politik kam die 44-jährige Palin 1992, als sie zur Stadträtin in ihrer Heimatstadt Wasilla gewählt wurde. Vier Jahre später übernahm sie den Bürgermeisterposten in der Kleinstadt. 2006 wurde sie als erste Frau Gouverneurin von Alaska, das knapp 700.000 Einwohner hat.

Viel außenpolitische Erfahrung hat sie in diesem Amt bisher nicht gesammelt. In einem TV-Interview mit dem Sender ABC gab Palin zu, dass sie, bis auf einen Besuch bei US-amerikanischen Soldaten in Kuwait und Deutschland, bisher nur in Mexiko und Kanada gewesen sei. Einen ausländischen Staats- oder Regierungschef hat sie auch noch nie getroffen. In dem Interview formulierte sie jedoch einige Positionen, die sie in Bezug auf die Außen- und Sicherheitspolitik der USA vertritt: So übte Palin Kritik an der bisherigen Anti-Terror-Politik von US-Präsident George W. Bush. Zwar unterstütze sie seinen Kurs, "die Welt von Extremisten zu befreien", doch habe es auf dem Weg "Fehlleistungen" gegeben, sagte die Gouverneurin.

Georgien und Ukraine sollen zur NATO

Sarah Palin beim Truppenbesuch in Kuwait (Quelle: dpa)
Sarah Palin beim Truppenbesuch in KuwaitBild: picture-alliance/ dpa

Sie befürwortet einen präventiven Erstschlag gegen Länder, die die USA unmittelbar bedrohen, allerdings müsse ein Militärschlag immer das letzte Mittel sein. Palin fordert zudem den Beitritt Georgiens und der Ukraine zur NATO. Sollte Moskau dann eine militärische Invasion in dem NATO-Land Georgien durchführen, schließt Palin auch einen Krieg gegen Russland nicht aus.

Im Bereich der Energiepolitik hält Palin sich für kompetent genug, John McCain bei seinen Bestrebungen nach mehr Unabhängigkeit zu unterstützen; immerhin war sie die Vorsitzende der Kommission für Öl und Gas in Alaska und hat nach eigenen Aussagen Erfahrung darin, ein Land von ausländischen Energielieferungen unabhängiger zu machen.

Die konservative Gouverneurin

Zu anderen großen Wahlkampfthemen wie Wirtschaft oder Gesundheitspolitik hat Palin sich bisher noch nicht wesentlich geäußert. In Alaska setzte sie sich vor allem für den Ausbau der Bereiche Arbeit, Bildung, öffentliche Gesundheit und Sicherheit, Transportwesen und Infrastruktur ein.

Sarah Palins Tochter Bristol auf dem Nominierungsparteitag (Quelle: AP)
Sarah Palins predigt Enthaltsamkeit - ihre 17-jährige Tochter erwartet ein Kind.Bild: AP

Die fünffache Mutter gilt als sehr konservativ. Palin ist entschiedene Abtreibungsgegnerin und Vertreterin traditioneller Familienwerte. Sie lehnt außerdem den Sexualkundeunterricht ab und unterstützt stattdessen Programme zur Förderung sexueller Enthaltsamkeit von Jugendlichen. Diese rigide Sexualmoral war vor allem vor dem Hintergrund der Schwangerschaft ihrer 17-jährigen Tochter Bristol in den Medien als unglaubwürdig kritisiert worden.

Befürworterin der Todesstrafe und NRA-Mitglied

Palin befürwortet die Todesstrafe und macht sich als lebenslanges Mitglied der Waffenlobby National Rifle Association (NRA) für das Recht auf privaten Waffenbesitz stark, was vor allem bei der republikanischen Basis gut ankommt.

Trotz ihres bisherigen politischen Außenseiterdaseins steht für sie fest: Sie ist die richtige für den Posten des Vizepräsidenten. Als John McCain ihr die Vizekandidatur anbot, habe sie ohne zu zögern "ja" gesagt, denn sie ist überzeugt: "Ich habe das Vertrauen, dass ich vorbereitet bin." (dsc)

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