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Südafrika verspricht eine sichere WM

19. Mai 2010

Bei der Fußball-WM in Südafrika stehen Sicherheitsaspekte im Blickpunkt. Vor allem hohe Kriminalitätsraten schrecken auf. Doch die FIFA und die gastgebenden Organistoren versprechen eine sichere WM.

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Südafrikanische Fußballfans (Foto: dpa)
Eine stimmungsvolle und sichere WM soll es gebenBild: picture alliance / dpa

Das Thema Sicherheit ist auch bei der deutschen Nationalmannschaft präsent. Sie wird - wie andere Teams auch - während der WM eigene Sicherheitskräfte dabei haben. Von einer ganz speziellen Maßnahme war nach den Worten von Bundestrainer Joachim Löw aber nie die Rede. "Kugelsichere Westen wird es nicht geben, weil wir keine brauchen." Das Gerücht über die Westen hatte beim WM-Gastgeber für Empörung und Spott gesorgt, sieht sich doch das Land als äußerst Turnier erfahren. "Wir waren in den letzten Jahren Gastgeber von 146 Events. Da ist überhaupt nichts passiert", versicherte Theresa Bay-Müller von Südafrika Tourismus. Dazu gehörten 2009 der Confederationscup sowie Spiele der indischen Kricket-Liga, die wegen der Wahlen in dem asiatischen Land aus Sicherheitsgründen kurzfristig nach Südafrika verlegt worden waren.

Gewalt in Townships

Township in Kapstadt, Südafrika (Foto: Alexander Goebel)
Township bei KapstadtBild: Alexander Goebel

Dennoch: Täglich werden am Kap etwa 50 Morde gezählt. "Wenn man diese Kriminalstatistik in jedem Monat zur Kenntnis bekommen hat, dann hat man das Gefühl, dass überall die Kriminalität lauert und dass es eine große Gefahr ist, dorthin zu reisen", sagte Horst R. Schmidt, deutscher Berater der WM-Organisatoren. Doch müsse man dieses Bild korrigieren. Das meinte auch Wolfgang Jakob. Hamburgs ehernamtlicher Botschafter lebt schon seit zehn Jahren in Südafrika, in einem Land, "das von Kriminalität gebeutelt ist. Man muß das alles aber immer nur in Relation sehen. Wir leben hier in einem Land mit der Ersten und Dritten Welt, direkt an der Nahtstelle zwischen arm und reich. Dadurch ist natürlich auch die Kriminalität höher." Ein Großteil der Gewalt findet in den Townships außerhalb der großen Städte statt, wo sich ein Tourist normalerweise nicht hinbewegt. Helmut Spahn, Sicherheitsbeauftragter des Deutschen Fußball-Bundes, gab daher für Touristen Entwarnung. "Es ist wohl so, dass all diese Delikte im Bereich der Schwerstkriminalität unter 'Bekannten' begangen werden. Selten sind Touristen tatsächlich das Angriffsziel."

"An Regeln halten"

Rainer Dinckelacker lebt seit vielen Jahren in Johannesburg. Er ist Torwarttrainer des Proficlubs Kaizer Chiefs und empfiehlt Südafrika-Reisenden, keine Angst zu haben. "Ich höre immer wieder Stimmen, die sagen, wenn du am Flughafen aussteigst, wirst du gleich erschossen. Das ist totaler Nonsens. Die Touristen sollten sich aber schon an Regeln halten." Diese Regeln gelten aber nicht nur für Südafrika, wie DFB-Sicherheitschef Helmut Spahn bemerkte "Es ist so wie in Deutschland, New York, Shanghai oder wo auch immer auf der Welt: Wenn ich nachts um vier Uhr in ein völlig unbekanntes Gebiet gehe, laufe ich Gefahr, überfallen zu werden."

Zehn Millionen Touristen jährlich

Polizisten sichern die Fanmeile in Kapstadt (Foto: DW)
Polizisten sichern die Fanmeile in KapstadtBild: DW

Rund 250.000 Deutsche besuchen jährlich das südlichste Land des afrikanischen Kontinents. Allein zur WM rechnen die Organisatoren mit 300.000 internationalen Gästen. Diese sollen an den Flughäfen, in den Unterkünften und über die Botschaften mit Verhaltensregeln versorgt werden. Und Polizeisprecher Vishnu Naidoo verspricht: "Wir werden die Wege zwischen den Flughäfen und den Hotels, zwischen den Unterkünften und den Spielorten sowie zu den Touristenzielen und Unterhaltungszentren sichern." Auch einzelne Polizisten aus den WM-Teilnehmerländern werden die örtlichen Sicherheitskräfte beratend unterstützen. "Ich habe gar keine Sorge, dass eine absolute Sicherheit besteht, wenn es um die Locations rund um diese WM geht. Die Menschen können ohne Sorge dorthin reisen", versicherte Horst. R. Schmidt. Und Südafrikas Regierungssprecher Themba James Maseko versprach: "Alle Spieler und Fans, die nach Südafrika kommen, werden sich frei fühlen. Wir begrüßen jedes Jahr mehr als zehn Millionen Touristen in Südafrika. Und alle wollen zurück kommen, weil sie die Wärme und die Herzlichkeit der Menschen lieben und sich sicher fühlen."

Autor: Arnulf Boettcher
Redaktion: Joachim Falkenhagen