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Rückgang der Arbeitslosenzahlen trotz Krise

28. Mai 2009

Die übliche Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt hat auch in diesem Jahr trotz Wirtschaftskrise positive Auswirkungen. Die Arbeitslosenzahlen sanken im Mai aber nicht so stark wie in den Vorjahren.

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Arbeitssuchende (Foto: AP)
Arbeitssuchende bei der ArbeitsagenturBild: AP
Frank-Jürgen Weise (Foto: dpa)
Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen WeiseBild: picture-alliance / dpa

Rund 3.458.000 Menschen waren im Mai in Deutschland arbeitssuchend gemeldet, heißt es im neuen Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit, der am Donnerstag (28.05.2009) in Nürnberg vorgelegt wurde. Das sind 127.000 weniger als im April. Der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Frank Jürgen Weise, sagte, mittlerweile habe trotz Krise die jährliche Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt eingesetzt, deswegen sei der Rückgang stärker als man erwartet habe. Allerdings habe man diese Belebung schon im April erwartet. Die Arbeitslosenquote sank um 0,4 Prozentpunkte auf 8,2 Prozent.

Keine Trendwende

Weise betonte aber, dass dieser Rückgang keine Trendwende symbolisiere. Gegenüber dem Mai des Vorjahres sei die Zahl der Arbeitslosen nämlich um 175.000 gestiegen. Außerdem ist die Nachfrage nach Arbeitskräften im Mai auf den niedrigsten Stand seit September 2005 gesunken. Das werde sich in seinen Auswirkungen erst in den nächsten Monaten in nur schwach sinkenden oder sogar steigenden Arbeitslosenzahlen zeigen.

Kurzarbeit verhindert Schlimmeres

Arbeiterraum in einem Betrieb (Foto: DW-TV)
Viele Unternehmen haben für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit eingeführtBild: DW-TV

Ein weiteres Indiz für die Wirtschaftskrise sei auch die drastisch gestiegene Zahl der Kurzarbeiter, teilte die Bundesagentur mit. Im März habe sie bei 1,25 Millionen gelegen und war damit um deutliche 1,09 Millionen über dem Wert des Vorjahres. Der Chefvolkswirt der UniCredit-Bank in München, Andreas Rees, erklärte dazu, bisher habe die Kurzarbeit eine Katastrophe am Arbeitsmarkt verhindern können. Das sei aber nur ein temporärer Effekt. Spätestens im Herbst müssten die Unternehmen wieder neue Aufträge erhalten. Sonst könne die Kurzarbeit nicht mehr aufrecht erhalten werden und es käme zu Massenentlassungen.

Reaktionen aus der Politik

Arbeitsminister Scholz (Foto: AP)
Bundesarbeitsminister Scholz hat Hoffnung für den ArbeitsmarktBild: AP

Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) sprach angesichts des Rückgangs der Arbeitlosen von einer guten Nachricht. Das zeige, dass die flexible Bekämpfung der Wirtschaftskrise zum Beispiel durch die beschlossene längere Auszahlung des Kurzarbeitergeldes Früchte trage. Der Minister kündigte an, man werde auf diesem Wege weitergehen. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sieht einen Hoffnungsschimmer am Arbeitsmarkt. Zwar spiegelten die neuen Zahlen den Ernst der Lage wieder, sie seien aber auch ein Grund zur Hoffnung, da zum zweiten Mal in Folge die Arbeitslosigkeit zurückgegangen sei. Dagegen erklärte der Bundesgeschäftsführer der Linken, Dietmar Bartsch, der Rückgang für den Mai sei viel zu schwach und zeige nur, dass die Regierung weder ein Konzept gegen die Folgen der Wirtschaftskrise noch zur Stärkung des Arbeitsmarktes habe. (bu/chr/dpa/rtr/ap)

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