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Politik

Syrien: Vier Städte werden evakuiert

14. April 2017

Nach mehrtägiger Verzögerung können mehr als 30.000 Bewohner ihre belagerten Städte in Syrien nun endlich verlassen. Regierung und Rebellen hatten die Evakuierung Ende März vereinbart.

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Syrien Evakuierung der Dörfer Kefraya und al-Foua
Bild: Reuters/A. Abdullah

Bislang sind mindestens 80 Busse aus den von Aufständischen umzingelten Städten Fua und Kafraja in der nordwestlichen Provinz Idlib in al-Raschidin eingetroffen. Die Stadt liegt in der Nähe von Aleppo und ist unter Kontrolle der Rebellen. Aus ihren Reihen und von der oppositionsnahen syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurde der Start der Evakuierung bestätigt. 

Abgeschnitten von jeder Versorgung  

Nach mehr als zwei Jahren der Belagerung hatten die syrische Regierung und die Rebellen Ende März vereinbart, die von bewaffneten Aufständischen umzingelten schiitischen Ortschaften Fua und Kafraja in der nordwestlichen Provinz Idlib sowie die von Regierungstruppen belagerten Städte Sabadani und Madaja nahe der Hauptstadt Damaskus zu räumen. Betroffen von der Vereinbarung, die unter Vermittlung von Katar und dem Iran zustande kam, sind insgesamt mehr als 30.000 Menschen. Alle 16.000 Bewohner von Fua und Kafraja sollen nach Aleppo, Damaskus oder in die Provinz Latakia gehen. Zivilisten aus den Rebellen-Hochburgen Madaja und Sabadani sollen Berichten zufolge auf eigenen Wunsch bleiben dürfen. Die bewaffneten Aufständischen sollen die Städte in Richtung der Provinz Idlib verlassen. Durch die jahrelange Belagerung gab es in den vier Städten kaum Lebensmittel und medizinische Versorgung.

Bereits am Mittwoch waren als erster Teil der Vereinbarung mehrere Gefangene ausgetauscht worden. Katar unterstützt im syrischen Bürgerkrieg die Rebellen, der Iran die Regierung von Staatschef Baschar al-Assad.

US-Allianz tötet Mitkämpfer

Unterdessen wurde bekannt, dass die US-geführte Militärkoalition bei einem Luftangriff in Syrien versehentlich 18 Kämpfer von verbündeten örtlichen Truppen getötet hat. Irrtümlich seien im Norden des Landes Einheiten der arabisch-kurdischen Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) beschossen worden, teilte die Allianz mit. Der Angriff südlich der Stadt Takba am Dienstag sei von verbündeten Kräften angefordert worden. Diese hätten das daraufhin attackierte Ziel irrtümlich als Stellung der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" identifiziert, hieß es in der Mitteilung.

bri/kle (afp, ape)