Rätselraten um FARC-Strategie
3. Februar 2009Die "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" - besser bekannt unter ihrem Kürzel FARC - kämpfen seit mehr als 40 Jahren gegen die Regierung in Bogota. Zweihundert Tausend Menschen, so wird geschätzt, sind seit 1962 diesem Konflikt zum Opfer gefallen. Nachdem im vergangenen Jahr eine Reihe von Führungsmitgliedern der FARC von Regierungstruppen getötet wurde, gilt die FARC als angeschlagen. Jetzt sorgte die Guerilla für Verwirrung, als sie am Sonntag vier Geiseln ohne erkennbare Gegenleistung frei ließ und ankündigte, noch mehr Verschleppte aus der Geiselhaft zu entlassen.
Widersprüchliche SignaleHans Blumenthal von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Kolumbien glaubt, die Rebellen seien mittlerweile so geschwächt und die Bewachung und Unterbringung der Geiseln so aufwendig und kostspielig geworden, so dass ein Umdenken bei der FARC stattgefunden habe. "Stattdessen konzentireren sie sich anscheinend mehr auf Schutzgelderpressung von großen Firmen", meint Blumental. Die seien einfacher, billiger und hätten nicht so eine negative politische Wirkung wie die Geiselnahmen, würden aber auch viel Geld einbringen.
Zankapfel GuantanamoZuerst lobte Kubas greiser Revolutionsführer Fidel Castro den neuen Mann im Weißen Haus für dessen Absicht, die Beziehungen zu Kuba zu verbessern. Dann folgte ziemlich harsch die Aufforderung: Barack Obama solle nicht nur das Gefangenenlager auf Guantanamo schließen, sondern auch die Militärbasis auf Kuba endlich räumen. Schließlich verletze deren Existenz die elementaren Prinzipien internationalen Rechts, schrieb Castro im Internet.
Redaktion: Mirjam Gehrke und Thomas Kohlmann