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Russland und Ukraine verhandeln weiter

11. Juni 2014

Die Preisvorstellungen beider Seiten liegen noch weit auseinander. Bis Montag wollen sie verhandeln. Bis dahin verzichtet Gazprom auf Vorkasse.

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Symbolbild Russland Ukraine Gas Pipeline (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Unmittelbar vor einer neuen Verhandlungsrunde im Gasstreit mit Russland hat die Ukraine ein Preisangebot des Nachbarlandes abgelehnt. Es bleibe dabei, nur den Marktpreis zu zahlen, sagte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk am Mittwoch bei einer im Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung in Kiew. Russland hatte angeboten, den Preis um 100 Dollar pro 1000 Kubikmeter Erdgas zu reduzieren. Bisher verlangt es 485 Dollar, die Ukraine will aber nur 268,50 Dollar pro 1000 Kubikmeter zahlen. Die Ukraine muss nach dem Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch mehr als jedes andere Land in Europa für russisches Gas zahlen.

In Brüssel wurden unterdessen die Verhandlungen unter Vermittlung von EU-Energiekommissar Günther Oettinger fortgesetzt. Der ukrainische Energieminister Juri Prodan sagte dort laut Nachrichtenagentur Interfax, sein Land werde die Gas-Schulden gegenüber Russland nicht vor der Einigung auf einen Preis begleichen. Anfang Juni hatten beide Seiten nach Angaben Oettingers vereinbart, dass es für die Dauer der Verhandlungen keine Unterbrechungen bei Gaslieferungen geben soll. Zudem hatte er vorgeschlagen, dass Russland auf die angedrohte Vorkasseregelung für Gaslieferungen in die Ukraine im Juni verzichtet.

Mehr Zeit für Verhandlungen

Am Mittwoch verlängerte Gazprom die Frist für den Beginn von Vorauszahlungen auf kommenden Montag (16.06.2014). Damit solle den Verhandlungen zwischen beiden Seiten mehr Zeit eingeräumt werden, sagte Gazprom-Chef Alexej Miller dem russischen TV-Sender Rossiya 24. Die Gespräche in den vergangenen Tagen seien sehr intensiv gewesen. Der russische Energieminister Alexander Nowak sagte, dass sein Land bisher keine neuen Zahlungen für Gaslieferungen in die Ukraine erhalten habe, aber bereit sei, bis Montag zu warten.

Eine Kappung der russischen Gaslieferungen in die Ukraine könnte auch Folgen für die Energieversorgung der Europäischen Union haben. Die EU-Staaten decken rund ein Drittel ihres Gas- und Ölverbrauchs mit Lieferungen aus Russland, rund die Hälfte davon strömt durch Pipelines durch die Ukraine. Beide Seiten sind uneins, wie viel die ukrainische Gasgesellschaft Naftogaz dem russischen Monopolisten Gazprom für Lieferungen schuldet und wie hoch der künftige Gaspreis sein soll.

zdh/js (rtr)