Putin und Abe wollen Friedensvertrag
29. April 2013Russlands Präsident Wladimir Putin und der japanische Regierungschef Shinzo Abe (Artikelbild, Putin links) veröffentlichten die Erklärung nach einem Treffen in Moskau. Es ist der erste Russland-Besuch eines japanischen Premiers seit zehn Jahren.
Bislang waren Friedensverhandlungen zwischen beiden Ländern - der bislang letzte Anlauf liegt zwölf Jahre zurück - immer am Streit um die Insel-Gruppe der Kurilen im Pazifik gescheitert. Die Sowjetunion hatte vier der Inseln am Ende des Zweiten Weltkriegs besetzt und später okkupiert. Die japanische Forderung nach Rückgabe der Inseln hat Moskau stets abgelehnt. Dort leben heute rund 16.500 Russen. Auf den Inseln befinden sich große Gold- und Silbervorkommen. Außerdem gibt es in den umliegenden Gewässern große Fischbestände. Demonstrative Besuche russischer Spitzenpolitiker auf den Südkurilen wie etwa von Regierungschef Dmitri Medwedew im Juli 2012 hatten in Japan für Empörung gesorgt
Abe dämpfte denn auch die Erwartungen in die angekündigten Gespräche. Die Positionen beider Staaten in dem Territorialstreit lägen noch weit auseinander. Die Gespräche dürften nicht überhastet begonnen werden, sagte Abe laut einer Meldung der russischen Agentur Interfax. Putin kündigte an, die Außen- und Verteidigungsminister beider Länder würden mögliche Ansätze für eine Einigung besprechen. "Wir wollen das Problem zu befriedigenden Bedingungen für beide Seiten lösen", sagte der Kremlchef.
Weitere Gesprächsthemen zwischen Putin und Abe waren die angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel nach den Kriegsdrohungen Nordkoreas und die Wirtschaftsbeziehungen. Putin erklärte, der bilaterale Handel habe im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht, sei aber noch viel zu niedrig "für solche Länder wie Russland und Japan". Abe sagte, es sei an der Zeit, enger zu kooperieren. "Das ist nicht nur im nationalen Interesse unserer beiden Länder, sondern trägt auch zu Stabilität und Wohlstand in unserer Region wie in der ganzen Welt bei", betonte der japanische Premier.
wl/kle (dpa, afp)