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Russland: Neue Gas-Runde möglich

14. Juni 2014

Leichte Entspannung im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine: Vertreter Moskaus kündigten mögliche neue Verhandlungen an. Doch die Hintertüren bleiben - wie immer in diesem Konflikt - weit offen.

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Der ukrainische Energieminister Juri Prodan (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Russland und die Ukraine bemühen sich kurz vor Ablauf eines Ultimatums am kommenden Montag erneut um eine Lösung im Gasstreit. Vertreter beider Seiten wollten noch am Samstag in Kiew zu Verhandlungen zusammenkommen, teilte der ukrainische Energieminister Juri Prodan (Foto) mit. Er schränkte jedoch ein, dass die russische Seite nur "vorläufig" in die neuen Gespräche eingewilligt habe.

Ähnlich schwammig äußerte sich auch Sergej Kuprijanow vom Gazprom-Konzern in Moskau: "Wir sind zu Kompromissen bereit, lassen uns aber nicht drängen", sagte Kuprijanow der Agentur Interfax zufolge. Wie bei vorherigen Gesprächsrunden soll an dem Treffen auch EU-Energiekommissar Günther Oettinger teilnehmen. Gazprom erwartet von Kiew die Zahlung von 1,951 Milliarden US-Dollar (rund 1,44 Milliarden Euro) bis Montag, 8.00 Uhr MESZ.

Wird die Frist nicht eingehalten, will Moskau den klammen Nachbarstaat nur noch gegen Vorkasse mit Gas beliefern. Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk wies die zuständigen Behörden am Freitag an, alle Vorkehrungen für einen möglichen Lieferstopp aus Russland in der kommenden Woche zu treffen.

Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für den Energiefluss in den Westen. Ein Lieferstopp könnte auch EU-Mitglieder treffen, weil die Ukraine sich weigert, Transitgas und Eigenversorgung zu trennen. Der Streit zwischen Kiew und Moskau dreht sich nicht nur um unbezahlte Rechnungen, sondern auch um den Preis. Derzeit fordert Russland 485,50 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas. In Verhandlungen hatte Moskau einen Preis von rund 385 US-Dollar angeboten. Die Ukraine will aber nur 268 US-Dollar zahlen. Nach dem Scheitern der letzten Verhandlungsrunden hatten beide Seiten noch erklärt, ein weiteres Treffen sei vermutlich zwecklos.

sti/ml (afp, dpa)