Rosberg gewinnt Großen Preis von China
17. April 2016Nico Rosberg bleibt in der Formel 1 das Maß aller Dinge. Der Mercedes-Pilot triumphierte auch beim Großen Preis von China und feierte seinen dritten Sieg im dritten Saisonrennen. Saisonübergreifend war es sogar der sechste Erfolg des 30 Jahre alten Deutschen. Diese Kunststück hatten vor ihm in der Formel-1-Geschichte nur Sebastian Vettel, Michael Schumacher und in den 1950er Jahren der Italiener Alberto Ascari geschafft.
Vorsprung in der WM-Gesamtwertung ausgebaut
Rosberg,der sich am Samstag beim Qualifying die Pole Position gesichert hatte, zeigte nur beim Start des Rennens in Shanghai einen kurzen Wackler, dominierte dann aber und ließ Ferrari-Star Vettel auf Platz zwei keine Chance. "Das war vielleicht die unglaublichste Vorstellung, die ich jemals abgeliefert habe", sagte Rosberg nach dem Rennen. Auf den Rängen drei und vier landeten die beiden Red-Bull-Fahrer Daniil Kwjat aus Russland und Daniel Ricciardo aus Australien. Vettels Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen aus Finnland wurde Fünfter, der Brasilianer Felipe Massa im Williams Sechster. Weltmeister Lewis Hamilton, nach technischen Problemen an seinem Mercedes im Qualifying als Letzter gestartet, kämpfte sich noch auf Rang sieben vor. Nico Hülkenberg wurde im Force India 15., Pascal Wehrlein landete in seinem Manor auf Rang 18.
Mit seiner Galavorstellung baute Rosberg auch seine Führung im Kampf um den WM-Titel weiter aus. Der Deutsche hat nun 36 Punkte Vorsprung auf den Briten Hamilton und schon 42 Punkte auf Vettel. Sechsmal in der Historie gelangen einem Formel-1-Piloten schon mindestens drei Siege zum Auftakt eines WM-Jahres, jedes Mal wurde dieser Fahrer dann auch Weltmeister.
Vettel befördert Teamkollegen von der Strecke
Die Fans in Shanghai sahen einen spektakulären Start. Rosberg verlor seine Führung an Ricciardo, auch Vettel kam äußerst schlecht weg und fuhr - um eine Berührung mit Kwjats Red Bull zu vermeiden - in der ersten Kurve auch noch in den Wagen seines Ferrari-Kollegen Räikkönen, der dabei seinen Frontflügel und viele Plätze verlor. Auch Hamilton war in eine Kollision verwickelt und musste sofort an die Box. "Sorry Jungs, ich konnte es nicht verhindern", sagte Vettel im Funk und schimpfte Richtung Kwjat: "Wenn er mit so einer Geschwindigkeit in diese Kurve fährt, ist ein Crash nicht zu vermeiden. Das war lebensmüde." Auch nach der Zieldurchfahrt wiederholte Vettel noch einmal seine Entschuldigung: "Ich wollte das wirklich nicht, es tur mir leid für Kimi und für das Team, aber ich hatte keine Chance."
Einsam an der Spitze
In der dritten Runde platzte bei Ricciardo der linke Hinterreifen, in der Folge kam das Safety Car auf die Strecke. Das nutzten alle Top-Fahrer bis auf Rosberg, um sich neue Reifen aufziehen zu lassen. In der Folge beruhigte sich das Feld etwas, Vettel und Hamilton begannen ihre Aufholjagden. Währenddessen drehte Rosberg an der Spitze einsam seine Runden. Der 30-Jährige - auf härteren Reifen gestartet als die Konkurrenz - fuhr erst in der 20. Runde zu seinem ersten Reifenwechsel, gab die Führung aber dennoch nicht ab. Nach der Hälfte der Renndistanz lag Rosberg mit über 20 Sekunden in Führung, Vettel war Dritter, Hamilton lag auf Rang zehn - trotz vier Boxenstopps.
Die zweite Hälfte des Rennens verlief dann nicht mehr ganz so chaotisch. Vorne verwaltete Rosberg eiskalt seinen Vorsprung, dahinter biss sich Vettel zunächst an Kwjat die Zähne aus. Doch nach dem letzten Reifenwechsel revanchierte sich der viermalige Weltmeister für den Vorfall beim Start: Mit weicheren, also schnelleren Reifen zog Vettel in der 37. Runde noch an dem Russen vorbeizog und holte sich Platz zwei holte.
Wenn Sie noch einmal ins Rennen eintauchen wollen, können Sie hier im Liveticker nachlesen: