1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Risse am Boeing-Typ 737 NG

10. Oktober 2019

Die schlechten Nachrichten beim US-Flugzeugbauer Boeing reißen nicht ab: Die Zukunft des nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegten Krisen-Jets 737 Max ist ungewiss - nun gibt es auch Probleme beim Vorgängermodell.

https://p.dw.com/p/3R0HI
Boeing 737 NG
Das Cockpit einer Boeing 737 NG (Archiv) Bild: Imago Images/Ukrainian News

Wegen Rissen an wichtigen Bauteilen hat die US-Fluggesellschaft Southwest Airlines zwei Passagiermaschinen vom Typ Boeing 737 NG  aus dem Verkehr gezogen. Southwest-Sprecher Brian Parrish teilte mit, insgesamt habe man mehr als 200 Flugzeuge inspiziert. Der Schaden sei bei einer Überprüfung entdeckt worden, die die US-Luftfahrtaufsicht FAA angeordnet habe. Die beiden Maschinen würden erst wieder benutzt, wenn die Probleme vollständig behoben seien, versprach Southwest.

Die brasilianische Fluggesellschaft Gol Linhas Aereas Inteligentes lässt nach einer Inspektion elf Jets des Typs 737 NG vorerst am Boden. Die FAA hatte mehrere Unternehmen, die die Boeing 737 NG in ihrer Flotte haben, vor einer Woche angewiesen, zunächst diejenigen Maschinen innerhalb von sieben Tagen auf Risse zu überprüfen, die 30.000 Flüge und mehr hinter sich haben. Boeing selbst soll die Behörde informiert haben, nachdem entsprechende Risse bei Flugzeugen entdeckt wurden, die in China im Einsatz sind.

Risse im Bauteil zur Befestigung der Tragflächen

Die Risse befinden sich in einem Teil, das wegen der Zinken als Pickle Fork (Gurkengabel) bezeichnet wird. Das ist ein wichtiges Bauteil zur Befestigung der Tragflächen am Flugzeugrumpf. Lange war Boeing davon ausgegangen, dass dieses nie ersetzt werden muss. Doch unter hoher Belastung kann es sich anscheinend doch abnutzen.

Boeing 737 NG
Southwest Airlines muss zwei Maschinen dieses Typs vorerst am Boden lassen (Archiv) Bild: Imago Images/Ukrainian News

Boeing bekräftigte in einer Stellungnahme, seine Kunden aktiv bei den Untersuchungen der 737 NG zu unterstützen. Allen betroffenen Betreibern seien detaillierte Anweisungen gegeben worden, auch bei erforderlichen Reparaturen beteilige sich der Konzern. "Sicherheit und Qualität haben Priorität", versicherte der Flugzeugbauer.

Die 737 NG ist der Vorgänger des Unglücksfliegers 737 Max. Nach zwei Abstürzen dieses Flugzeugtyps, bei denen insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen, wurde die Maschine fast weltweit mit einem Startverbot belegt.

se/stu (dpa, ap, rtr)