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Rettungseinsatz läuft auf Hochtouren

10. Juni 2014

In knapp 1000 Meter Tiefe geht es dem verunglückten Höhlenforscher besser als befürchtet. Experten aus fast allen Alpenländern sind mittlerweile zum Unglücksort geeilt. Die Rettung wird mehrere Tage dauern.

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Rettungseinsatz für Höhlenforscher in der Riesending-Schachthöhle (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Er ist ansprechbar und kann für kurze Zeit sogar stehen - obwohl ein Steinschlag den Höhlenforscher in der Riesending-Schachthöhle fast getötet hätte. Nun soll der Stuttgarter bis Ende der Woche aus den Berchtesgadener Alpen gerettet werden. Davon geht zumindest die Bergwacht Bayern aus, die für die Rettungsaktion drei bis fünf Tage einplant.

In mehreren Etappen möchte das Rettungsteam den Mann an die Oberfläche bringen. Dazu haben die Helfer fünf Biwakstationen in der Höhle eingerichtet. Die Bergung des 52-jährigen Forschers, der die Höhle 1995 mitendeckte, dürfte jedoch eine Herausforderung werden - der Schacht ist eng, dunkel und hat auch die Helfer an ihre Belastungsgrenzen gebracht. Die Riesending-Schachthöhle besteht aus einem gigantischen Gangsystem mit einer Länge von 19,2 Kilometern und ist 1148 Meter tief. Es ist die tiefste und längste Höhle Deutschlands.

Der Mann war in der Nacht zum Sonntag mit zwei Begleitern in 1000 Meter Tiefe unterwegs, als es zum Steinschlag kam. Der Höhlenforscher soll nach Angaben der Bergwacht an Kopf und Oberkörper schwer verletzt worden sein. Der Verunglückte konnte die Höhle nicht mehr allein verlassen, einer der Begleiter kletterte daraufhin in zwölf Stunden aus dem Schacht und alarmierte die Bergwacht. Erst am Montag erreichte ein erster Rettungstrupp den Höhlenforscher. Mittlerweile ist ein weiteres Team mit einem Arzt unterwegs. Das Rettungsteam erhält zudem auch internationale Unterstützung - Experten aus Österreich, der Schweiz und Italien sind am Unfallort eingetroffen.

Er beschäftigt sich nicht mit Höhlenforschung

Infografik Rettung aus der Riesending-Schachthöhle

Der 52-jährige Mann ist am Karlsruher Institut für Technologie tätig. "Sein Arbeitsgebiet am KIT liegt im Bereich Physik. Das Institut, an dem er tätig ist, beschäftigt sich nicht mit Höhlenforschung", teilte die Karlsruher Hochschule in einer Stellungnahme mit. Die Hochschule möchte aus Gründen des Schutzes der Privatsphäre die Identität des Mannes nicht preisgeben. Die Uni erklärte: "Wir bangen mit den Angehörigen unseres Kollegen und hoffen, dass die laufenden Rettungsabreiten bald erfolgreich abgeschlossen werden können."

Dass der Mann nun entgegen den ersten Annahmen auch zeitweise stehen kann, dürfte die Rettungsaktion erleichtern. Sonst müssten die Rettungsteams den Höhlenforscher im Liegen retten.

zam/wl (dpa, afp)