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Politik

Republikanerin Liz Cheney verliert bei Vorwahl in Wyoming

17. August 2022

Herbe Niederlage für die bekannte Donald Trump-Gegnerin Liz Cheney: Bei den Vorwahlen der Republikanischen Partei unterliegt sie Medienberichten zufolge ihrer Rivalin Harriet Hageman.

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USA Wahl Wyoming | Liz Cheney
Die Republikanerin Liz Cheney und ihr Vater Dick CheneyBild: Jabin Botsford/AP Photo/picture alliance

Die prominenteste innerparteiliche Kritikerin des früheren US-Präsidenten Donald Trump, Liz Cheney, wird dem Repräsentantenhaus nicht mehr angehören. Die Republikanerin verlor die Vorwahlen in ihrem Heimat-Bundesstaat Wyoming gegen ihre parteiinterne Kontrahentin Harriet Hageman. Sie wird damit in dem Wahlkreis in Wyoming bei den Kongresswahlen im November für die Republikaner antreten.

Die von Ex-Präsident Donald Trump unterstützte Kandidatin Harriet Hageman war mit einem klaren Vorsprung in die Vorwahlen gegangen. In jüngsten Umfragen lag die 59-jährige Rechtsanwältin, die bislang außerhalb von Wyoming weitgehend unbekannt ist, 20 bis 30 Prozentpunkte vor Cheney.

USA Wahl Wyoming | Harriet Hageman
Die siegreiche Bewerberin Harriet Hageman Bild: Mead Gruver/AP Photo/picture alliance

Liz Cheney ist die Tochter des ehemaligen Vizepräsidenten der USA, Dick Cheney. Die 56-Jährige wurde 2016 erstmals ins Repräsentantenhaus gewählt. Trump hat die 56-Jährige zu seiner Erzfeindin erklärt. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Aufklärung des Sturms auf das Kapitol im Januar 2021 und will nach eigenem Bekunden eine Rückkehr Trumps ins Weiße Haus um jeden Preis verhindern. Der Ex-Präsident, der seine Abwahl 2020 bis heute nicht anerkennt, liebäugelt offen mit einer erneuten Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen 2024.

Liz Cheney votierte für Amtsenthebung Trumps

Liz Cheney gehört zu den zehn republikanischen Kongressabgeordneten, die nach dem Angriff auf das Kapitol für die Eröffnung eines zweiten Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump stimmten. Im Senat kam die notwendige Mehrheit für eine Verurteilung aber nicht zustande. Danach war Cheney auf dessen Druck hin aus einem Führungsamt in ihrer Fraktion abgewählt worden.

USA Wahl Wyoming | Harriet Hageman
Großer Jubel bei den Anhängern von Harriet HagemanBild: Eli Imadali/REUTERS

Für Cheney stellt Trump eine Bedrohung der Demokratie dar. Gründe für diese Haltung sind die ständigen und zugleich widerlegten Behauptungen Trumps, er habe die Präsidentenwahl im November 2020 gegen den Demokraten Joe Biden nur wegen Betrugs verloren, und vor allem der Sturm auf das Kapitol in Washington. Wütende Trump-Anhänger waren damals in das Kongressgebäude eingedrungen, weil sie die offizielle Bestätigung von Bidens Wahlsieg verhindern wollten. Cheney ist Vizevorsitzende eines Untersuchungsausschusses des Kongresses zu den in der US-Geschichte beispiellosen Ereignissen.

Profilierte Trump-Feindin

Ähnlich ging es einer ganzen Reihe anderer Trump-Kritiker in der Republikanischen Partei. Im Vorfeld der Kongresswahlen im November, bei denen die Republikaner darauf hoffen, das Repräsentantenhaus zurückzuerobern und den Demokraten womöglich auch die Mehrheit im Senat abzujagen, unterstützte Trump zahlreiche Bewerber, die gegen seine Kritiker ins Feld zogen - mit unterschiedlichem Erfolg.

USA Wahl Wyoming | Harriet Hageman und Donald Trump
Donald Trump unterstützte Harriet Hageman bei einem Wahlkampfauftritt im Mai 2022 in CasperBild: Lauren Miller/AP Photo/picture alliance

Trotz der Niederlage in Wyoming haben Cheneys Anhänger die konservative Politikerin noch nicht abgeschrieben. Spekuliert wird darüber, dass sie sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner in zwei Jahren bewerben könnte. "Liz Cheney kämpft nicht für eine Wiederwahl, sie kämpft für die Richtung der Republikanischen Partei", sagte unlängst der Polit-Stratege Terry Sullivan.

Breitseite von Dick Cheney gegen Trump

Im Vorfeld der Vorwahl hatte Liz Cheney Unterstützung von ihrem bekannten Vater erhalten. Der frühere US-Vizepräsident Dick Cheney rechnete in einem Wahlwerbespot für seine Tochter scharf mit Ex-Präsident Trump ab: "In der 246-jährigen Geschichte unserer Nation hat es noch nie eine Person gegeben, die eine größere Bedrohung für unsere Republik darstellt als Donald Trump", sagte der 81-jährige Republikaner in dem einminütigen Video. "Er hat versucht, die letzte Wahl mit Lügen und Gewalt zu stehlen, um sich an der Macht zu halten, nachdem die Wähler ihn abgelehnt hatten. Er ist ein Feigling. Ein echter Mann würde seine Unterstützer nicht anlügen." Trump und die meisten anderen Republikaner wüssten, dass er die Wahl verloren habe. 

kle/ehl (rtre, ape, dpa, afp)