Republikaner suchen Obama-Herausforderer
14. Juni 2011Wer will, wer kann, wer darf? In den nächsten Monaten suchen die Republikaner den geeigneten Kandidaten oder die geeignete Kandidatin für die US-Präsidentschaftswahl, die am 6. November 2012 stattfinden wird. Das ist noch lange hin, doch die konservativen Republikaner müssen mit der Suche nach einem geeigneten Kontrahenten für Barack Obama schon jetzt beginnen. Schließlich starten die Vorwahlen schon Anfang 2012.
Mit dabei sein wird Michele Bachmann, die zur konservativen Tea-Party-Bewegung gehört. Das kündigte die 55-jährige Kongressabgeordnete im Rahmen einer Fernsehdebatte aus New Hampshire am Montagabend (Ortszeit, 13.06.2011) an.
Tritt Sarah Palin an?
In New Hampshire wird im Februar 2012 die erste Vorwahl der Republikaner stattfinden. Daher trafen sich dort mehrere Politiker der republikanischen Partei zum inoffiziellen Wahlkampfauftakt. Eindeutiger Favorit im Feld der Bewerber ist laut Umfragen der Multimillionär und ehemalige Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney. Der 64-Jährige stellte sich den Zuschauern als klarer Herausforderer von Obama vor: "Ich kann nicht abwarten, mit ihm zu diskutieren", sagte er.
Das Kandidatenfeld der Republikaner ist voraussichtlich noch nicht komplett und so fehlten manche potenziellen Bewerber bei der Debatte. Erwartet wird etwa, dass auch die Rechtspopulistin Sarah Palin ihren Hut in den Ring wirft. Die ehemalige Kandidatin für das Vizepräsidentenamt steht in vielen Umfragen an zweiter Stelle hinter Romney, obwohl sie offiziell noch keine Kandidatur angekündigt hat.
Konkurrenz um Wähler
Palin ist wie Bachmann eine Favoritin der Tea-Party-Basisbewegung am rechten Rand der Republikaner - weshalb Beobachter ein spannendes Duell zwischen beiden erwarten. Denn die Frauen konkurrieren um dieselben Wähler: um Anhänger der Tea Party. Diese Bewegung setzt sich für Steuersenkungen und die Reduzierung des Staatsdefizits ein. Außerdem fordert sie die Abschaffung von Obamas Gesundheitsreform.
Der Prominentenstatus von Sarah Palin könnte ihr größtes Plus sein. Michele Bachmann profitiert dafür von ihrer Glaubwürdigkeit. Als Kongressabgeordnete aus Minnesota ist sie seit 2007 in Washington präsent. Im Repräsentantenhaus besitzt sie als Anführerin der Tea-Party-Fraktion eine gewisse Macht.
Obama sammelt Spenden
Beide Frauen können mit dem Thema Familie punkten. So haben Bachmann und Palin jeweils fünf Kinder. Bachmann hat zudem mit ihrem Mann noch 23 Pflegekinder aufgezogen.
Übrigens: Auch Barack Obama war schon am Montag in Wahlkampfsachen unterwegs. Er sammelte in Florida Spendengelder für seine Kampagne.
Autorin: Marion Linnenbrink (afp, dapd, dpa)
Redaktion: Dirk Eckert