Remake eines Remakes: "Die glorreichen Sieben"
Die neueste Version des Westernklassikers "Die glorreichen Sieben" kommt jetzt in die deutschen Kinos. Sie erinnert daran, dass Hollywood den Stoff einst aus dem japanischen Kino übernahm. Aus Samurais wurden Cowboys.
Multi-Kulti-Western "Die glorreichen Sieben"
Die Neuverfilmung des Klassikers kommt "political correct" daher. Waren es 1960 bis auf einen Halbindianer noch ausschließlich weiße Pistoleros, die einen mexikanischen Banditen zur Strecke brachten, ist es nun eine Multi-Kulti-Truppe. Unter anderem mischen ein Mexikaner und ein Asiate mit. Der Anführer der Sieben ist ein Schwarzer. Und der Oberbösewicht ist ein weißer Geschäftsmann.
Auch ein Deutscher ritt 1960 mit
Regisseur John Sturges hatte 1960 eine internationale Startruppe gesattelt, die sich gegen die fiesen Machenschaften eines mexikanischen Banditen zur Wehr setze. Star der Mannschaft war damals der glatzköpfige und sehr populäre Yul Brynner. Und auch ein Deutscher durfte mitreiten. Horst Buchholz hatte seinen wohl größten Auftritt im Hollywood-Kino.
Begonnen hatte es mit Samurais
John Sturges war 1960 nicht der erste, der das Thema fürs Kino entdeckte. Der Western-Spezialist bediente sich lediglich eines Stoffs, den sechs Jahre zuvor der japanische Regisseur Akira Kurosawa schon verfilmt hatte. Kurosawa hatte seine Geschichte im 16. Jahrhundert angesiedelt. Die Essenz der Story aber war die gleiche: Ein Dorf wird ausgebeutet, sieben Männer retten die Dorfgemeinschaft.
Inspiration aus Japan
Das heutige Publikum der neuesten Version der "glorreichen Sieben" wird kaum noch wissen, dass der Stoff ursprünglich von einem Japaner ins Kino gebracht wurde. "Ich habe eine Menge von Kurosawas Sachen benutzt, weil sie wunderbar waren, und ich war sehr beeindruckt von seinen Ideen und seiner Dramaturgie", zollte John Sturges Japans Meisterregisseur Akira Kurosawa damals seinen Respekt.
Mehrere Fortsetzungen der Saga
Als John Sturges 1960 "Die glorreichen Sieben" inszenierte, neigte sich die große Zeit des Genres schon ihrem Ende zu. Auch später wurden aber noch Western gedreht: Nachdem sich Sturges Film als Erfolg entpuppte, entstanden in den Jahren 1966 bis 1972 noch drei Fortsetzungen der Saga um die sieben Pistoleros. Sie konnten aber nicht mehr an die Originalität des ersten Films anknüpfen.
Ein Schwarzer an der Spitze
Remakes gibt es in der Kinogeschichte zahlreich. Ist ein Film erst einmal erfolgreich, reizt es viele Produzenten und Regisseure einen Stoff neu und mit aktuellen Stars zu verfilmen. Weil sich die Sehgewohnheiten im Laufe der Jahre verändern, können Remakes diesen Wandel aufnehmen. Und Stars wie Denzel Washington sprechen ein neues, junges Publikum an.
Erfolgsregisseur Antoine Fuqua
Der 1966 in Pittsburgh geborene Regisseur Antoine Fuqua hat sich in den vergangenen Jahren in Hollywood einen Namen als Actionspezialist gemacht. Vor seiner Spielfilmkarriere arbeitete Fuqua als Regisseur für Musikvideos, unter anderem für Prince und Stevie Wonder. "Die glorreichen Sieben" war erstmals beim Filmfest in Toronto zu sehen und kommt nun nach Deutschland.