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Rekord-Bewerberzahl für Parlamentswahlen

26. Dezember 2015

So viele Kandidaten wie noch nie wollen im Iran bei den Parlamentswahlen im kommenden Jahr antreten. Als Hauptgrund für die vielen Bewerber nennen Beobachter die neue politische Atmosphäre unter Präsident Hassan Rohani.

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Registrierung für die Parlamentswahl im Iran (Foto: Isna)
Bild: Isna

Fast 12.000 Kandidaten haben sich für die Parlamentswahl am 26. Februar 2016 registrieren lassen. Das sind mehr als doppelt so viele wie bei der Wahl 2012, als sich knapp 5000 Bewerber für die 290 Sitze in der Madschles Schora Eslami registrieren ließen. Die Zahl der Frauen, die sich um ein Mandat bewerben, stieg auf 1100 und ist damit sogar mehr als drei Mal so hoch wie vor vier Jahren. Die Bewerbungsfrist endete nach einer Verlängerung in der Nacht auf Samstag.

Die veränderte politische Atmosphäre unter dem seit August 2013 amtierenden Präsidenten Hassan Rohani sehen Beobachter als Hauptgrund für das gestiegene Interesse an einem Sitz im Parlament. Die Madschles war in den vergangenen drei Legislaturperioden fest in der Hand von Konservativen und Hardlinern. Experten glauben, dass das Mitte Juli zwischen dem Iran und dem Westen abgeschlossene Atomabkommen dazu beitragen könnte, die Kräfteverhältnisse im Parlament zugunsten moderater Kräfte und Reformer zu verschieben.

Stimmungstest nach dem Atomabkommen

Vor dem Hintergrund des Atomabkommens gilt die Parlamentswahl im Februar auch als ein politischer Stimmungstest im Hinblick auf die Präsidentenwahl 2017. "Wenn Rohani und seine Verbündeten die Oberhand behalten, sind sie in einer sehr viel besseren Position, um andere Machtzentren herauszufordern und ihre Agenda voranzubringen", sagt Ali Vaez, Iran-Analyst der International Crisis Group, im DW-Interview. "Sollte das Gegenteil eintreten, wäre Rohani bis zum Ende seiner Amtszeit eine 'lahme Ente'". Seine Chancen auf eine Wiederwahl würden damit erheblich sinken.

ww/fab (AFP,dpa)