Rudd – Gillard - Rudd
27. Juni 2013Die Labor-Partei hatte Julia Gillard zuvor wegen verheerender Umfragewerte als Parteichefin fallengelassen. In einer Kampfabstimmung über den Parteivorsitz erhielt Gillard 45 Stimmen, Kevin Rudd erhielt bei dem Vertrauensvotum 57 Stimmen der Labor-Abgeordneten. Es ist in Australien üblich, dass ein unterlegener Parteichef auch die Regierungsgeschäfte niederlegt.
In der weltweit zwölftgrößten Volkswirtschaft soll am 14. September ein neues Parlament gewählt werden. Umfragen zufolge steht die Labor-Partei vor einer verheerenden Niederlage.
Parteiinterner Dauerstreit
Der Wechsel an der Spitze der Regierung ist der Höhepunkt eines seit drei Jahren andauernden erbitterten Führungsstreits innerhalb der Labor-Partei. Der 55-jährige Rudd hatte vor Gillard bereits von 2007 bis 2010 das Amt inne gehabt.
Gillard - die erste weibliche Regierungschefin des Landes – hatte ihren politischen Kontrahenten 2010 putschartig von der Partei-Spitze verdrängt. Unter Rudd hatten die australischen Sozialdemokraten im November 2007 einen erdrutschartigen Wahlsieg eingefahren und die zuvor elf Jahre regierenden Konservativen an der Regierung abgelöst.
Gillard zieht sich zurück
Im australischen Kabinett kommt es nun zum großen Stühlerücken. Gillard-Unterstützer wie Haushaltsminister Wayne Swan müssen gehen. Sein Nachfolger ist der bisherige Einwanderungsminister Chris Bowen. Die 51-jährige Gillard kündigte an, sich nach den Wahlen aus der Politik zurückzuziehen.
li/sti (afp, dpa, rtr)