Rechte Medienhetze in Kroatien
31. Mai 2019Die Zeitung bezeichnete die Medienvertreter als "Feinde des Kroatentums" und benannte die Medien, für die die fünf Reporter tätig sind. Zwei Korrespondenten der Deutschen Welle werden seitdem in den sozialen Medien regelrecht verfolgt und hätten zahlreiche unmissverständliche Drohungen erhalten. Die anderen Journalisten arbeiten unter anderem für die deutsche Tageszeitung "Frankfurter Rundschau" sowie die österreichischen Medien ORF und "Standard".
DW-Intendant Peter Limbourg kritisierte die kroatische Zeitung scharf. Diese "öffentliche Brandmarkung" der Journalisten sei nicht hinnehmbar, erklärte er. "Die Berichterstattung über in diesem Fall rechtsradikale Tendenzen mitten in Europa ist ein Pflichtthema", so der Intendant. "Diese Veröffentlichung kann nur als gefährliche Bedrohung der Journalisten gewertet werden und ist ein Angriff auf die Pressefreiheit, dem wir gemeinsam und entschlossen begegnen müssen."
Pilgerort für rechte Gruppen
Anlass der jährlichen Gedenkfeier bei Bleiburg in Kärnten ist die Ermordung mehrerer tausend Angehöriger der kroatischen Ustascha-Miliz, die mit Nazi-Deutschland kollaboriert hatte, durch die "Jugoslawische Volksbefreiungsarmee" am Ende des Zweiten Weltkriegs. In den vergangenen Jahren entwickelte sich diese Veranstaltung zunehmend zu einem Treffen von Rechtsextremen aus ganz Europa.
cgn/gri (afp, kna)