Rebellen erobern wichtige Stadt zurück
26. März 2011Die Rebellen in Libyen haben am Samstag (26.03.2011) die Stadt Adschdabija von den Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi zurückerobert. Die britische Rundfunkanstalt BBC und der arabische Sender Al-Dschasira meldeten, die Küstenstadt sei frei von Gaddafis Kämpfern. Die zwischen Bengasi im Osten und Misrata im Westen Libyens gelegene Stadt Adschdabija hat strategische Bedeutung.
Unterstützung erhielten die Rebellen von französischen und britischen Kampfflugzeugen, die Artilleriestellungen und gepanzerte Fahrzeuge der Truppen des Regimes angriffen. Auf der Straße nach Adschdabija zählten Reporter mindestens acht ausgebrannte Panzer.
Bürger feiern Sieg
Bürger Adschdabijas fuhren nach dem Sieg der Rebellen mit Autos hupend und feiernd durch die Straßen. Die Truppen Gaddafis hatten die Stadt zu Beginn der Luftangriffe der drei westlichen Verbündeten vor einer Woche besetzt. Ein BBC-Reporter berichtete, die Rebellen wollten nun auf die 80 Kilometer südwestlich gelegene Stadt Brega vorrücken.
US-Präsident Barack Obama erklärte in seiner vor der Eroberung Adschdabijas veröffentlichten wöchentlichen Rundfunkansprache, die Alliierten seien bei der Durchsetzung der Resolution des UN-Sicherheites zu Libyen erfolgreich. Die Luftverteidigung der Regierungstruppen sei "ausgeschaltet" und in Rebellenstädten seien die Einheiten Gaddafis zurückgeschlagen worden, sagte Obama. "Weil wir schnell gehandelt haben, wurden die Leben zahlloser Zivilisten - unschuldiger Männer, Frauen und Kinder – gerettet und eine Katastrophe für die Menschen verhindert."
"Gaddafi muss aufgeben"
Der US-Präsident forderte Gaddafi erneut auf, die Macht abzugeben. Dessen Truppen müssten sich zurückziehen und ihre Angriffe auf Zivilisten einstellen. Außerdem müsse humanitäre Hilfe für die Notleidenden im Land ermöglicht und die Schuldigen für die Gewalt zur Verantwortung gezogen werden, verlangte Obama. Am Montag will der Präsident den Bürgern in einer Fernsehansprache seine Libyen-Politik erläutern.
Autor: Michael Wehling (dpa/dapd/rtr/afp)
Redaktion: Klaudia Prevezanos