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Reals B-Elf holt europäischen Supercup

Calle Kops sid, dpa
10. August 2016

Real Madrid sichert sich den ersten Titel der neuen Saison. Der Champions-League-Gewinner setzt sich mit einer B-Elf gegen den Europa-League-Sieger FC Sevilla durch, hat dabei allerdings auch das Glück auf seiner Seite.

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Real Madrids Kapitän Marcelo Vieira (4.v.l.) steht in der Mitte der Mannschaft und reißt den Pokal in die Höhe (Foto: picture-alliance/dpa/C. Moya)
Bild: picture-alliance/dpa/C. Moya

Real Madrid hat die neue Saison standesgemäß, aber auch mühsam mit einer weiteren Trophäe begonnen. Durch ein dramatisches 3:2 nach Verlängerung (2:2, 1:1) sicherte sich der spanische Rekordmeister und amtierende Champions-League-Sieger auch ohne seine Top-Stars Cristiano Ronaldo, Gareth Bale und Toni Kroos zum dritten Mal den europäischen Supercup. Im rein spanischen Duell mit dem FC Sevilla wurde der Ex-Leverkusener Daniel Carvajal (119. Minute) kurz vor dem Ende der Verlängerung mit dem Siegtor zum Helden.

Jungstar Marco Asensio (21.) hatte Real in Führung geschossen. Der bei Sevilla ausgebildete Real-Kapitän Sergio Ramos (90.+3) machte im Lerkendalstadion von Trondheim bei nasskalten Bedingungen die Verlängerung für Madrid erst möglich. Franco Vazquez (41.) und der kurz zuvor eingewechselte Ukrainer Eugen Konopljanka (72., Foulelfmeter) erzielten in Norwegen die Tore für den Außenseiter, der nach der Gelb-Roten Karte gegen Verteidiger Thimothee Kolodziejczak (93.) über weite Strecken der Verlängerung in Unterzahl spielen musste. Für Sevilla war es beim fünften Auftritt die vierte Niederlage im UEFA Supercup.

Verletzt, geschont, verkauft

Real Madrids Trainer Zinedine Zidane gestikuliert an der Seitenlinie (Foto: picture alliance/abaca/M. Yalcin)
Real-Coach Zidane: Mal wieder alles richtig gemachtBild: picture alliance/abaca/M. Yalcin

Beim elfmaligen Champions-League-Sieger aus Madrid musste Trainer Zinedine Zidane auf seine Top-Stars Ronaldo (nach Innenbandverletzung) sowie Bale und Kroos (beide Trainingsrückstand nach der EM) verzichten. Zugleich schonte der frühere Weltstar zunächst auch Hochkaräter wie Luka Modric, James Rodriguez und Karim Benzema. Das Trio wurde erst in der umkämpften Schlussphase der regulären Spielzeit eingewechselt.

Aufseiten Sevillas schaffte der von Bundesliga-Absteiger Hannover 96 nach Andalusien gewechselte Japaner Hiroshi Kiyotake bei der Pflichtspielpremiere des neuen Trainers Jorge Sampaoli gleich den Sprung in die Startelf. Allerdings war der Aderlass beim fünfmaligen Europa- League-Sieger auch beachtlich: Neben Erfolgstrainer Unay Emery (Paris St. Germain) verließen unter anderem Coke (Schalke 04), Ever Banega (Inter Mailand) und Kevin Gameiro (Atletico Madrid) den Europa-League-Sieger der letzten drei Jahre.

Verdient, aber glücklich

Madrid war vor rund 20.000 Zuschauern über weite Strecken der ersten Hälfte die bestimmende Mannschaft und verdiente sich die Führung durch den 20-jährigen Asensio, der aus 25 Metern ein Traumtor in den Winkel erzielte. Nach rund einer halben Stunde ließ die Intensität bei den Madrilenen etwas nach. Sevilla konnte den Druck erhöhen und kam vier Minuten vor der Pause durch Vazquez aus dem Strafraumgewirr nicht unverdient zum Ausgleich.

Real Madrids Daniel Carvajal (r.) freut sich über seinen Siegtreffer (Foto: picture alliance/empics/N. Potts)
Die Entscheidung in der Nachspielzeit: Real Madrids Daniel Carvajal (r.) freut sich über seinen SiegtrefferBild: picture alliance/empics/N. Potts

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Real das Tempo. Ein Fernschuss von Mittelfeldregisseur Isco (55.) verfehlte das Tor von Sevilla-Keeper Sergio Rico, auch der kurz zuvor eingewechselte Benzema verzog per Kopf (64.). Das Tor fiel auf der Gegenseite, als Vitolo im Strafraum gegen Reals Kapitän Sergio Ramos ins Dribbling ging und zu Fall gebracht wurde. Konopljanka verwandelte kühl zur Führung.

In der Nachspielzeit machte Ramos seinen Fehler wieder wett, indem er nach einer Carvajal-Flanke aus wenigen Metern zum 2:2 einköpfte. In der 99. Minute schlug Ramos im Luftkampf erneut zu, allerdings erkannte der serbische Schiedsrichter Milorad Mazic ein Foulspiel des 30-Jährigen. Real verlegte sich auch in Überzahl auf Konter und wäre damit fast zum Erfolg gekommen, doch Lucas Vazquez (111.) scheiterte freistehend gegen Rico. Als das Elfmeterschießen unabwendbar schien, setzte Carvajal den entscheidenden Stich.

ck/al (sid, dpa)