Raumsonde Dawn startet zu achtjähriger Mission
Götterdämmerung im Weltall
So stellt sich William K. Hartmann die Dawn-Mission vor. Die künstlerische Computergrafik zeigt die Raumsonde mit den beiden Himmelskörpern Ceres und Vesta, die sie auf ihrem achtjährigen Flug erkunden soll. "Dawn", englisch für Morgendämmerung, heißt die Sonde, da sie sich mit dieser Mission auf eine Reise in die Frühzeit unseres Sonnensystems begibt - Forscher erhoffen sich Erkenntnisse über dessen Entstehung.
Viel Technik auf einer langen Reise
Die Computergrafik zeigt, wie Dawn auf ihrer Mission aussehen wird: Kurz nach dem Start entfalten sich die jeweils über acht Meter langen Solarzellenpanelen. Das Raumschiff zwischen den Panelen wiegt 1217 Kilogramm. Die Sonde wird sich spiralförmig von der Erde entfernen. Im März 2009 fliegt sie am Mars vorbei, erreicht den Asteroiden Vesta im Oktober 2011 und den Zwergplaneten Ceres im Februar 2015. Insgesamt wird sie 5,1 Milliarden Kilometer zurücklegen.
Dawn im Reinraum
Empfindliche Technik: In einem staubfreien Reinraum und mit besonderen Anzügen wird an der Sonde gebastelt. Erstmals nutzt die NASA für eine Mission auch europäische Technik. Zwei deutsche Kameras können die Himmelskörper mit einem farbneutralen Filter sowie sieben verschiedenen Farbfiltern aufnehmen. Sie sollen unter anderem dazu beitragen, die geologische Beschaffenheit und das Landschaftsprofil beider Asteroiden zu erkunden.
Dawn erlaubt spannenden Direktvergleich
Erstmals wird eine Sonde zwei verschiedene Ziele umkreisen. Dieselben Instrumente werden Daten von Ceres und Vesta sammeln und damit einen Direktvergleich erlauben. Bei diesen beiden Himmelskörpern, die beide vor rund 4,6 Milliarden Jahren entstanden, aber eine unterschiedliche Entwicklung nahmen, ist ein solcher Vergleich besonders spannend. Eine ganz genaue technische Vorbereitung ist natürlich Voraussetzung für das Gelingen der Mission.
Start mit deutlicher Verspätung
Bereits im Juli sollte die Sonde Richtung Asteroidengürtel aufbrechen. Schlechtes Wetter verzögerte den Starttermin, dadurch verpasste man das Startfenster. Das nächste öffnet sich vom 26. September bis zum 15. Oktober. Dawn wird mit einer dreistufigen Delta II Trägerrakete den Weltraumbahnhof Cape Canaveral verlassen und die nächsten acht Jahre unterwegs sein. Hier wird die Sonde gerade auf einer solchen Rakete montiert.
Extreme Nähe zur Sonne
So oder so ähnlich könnte es aussehen, wenn Dawn versucht, möglichst genaue Daten des Asteroiden Vesta zu ermitteln. Vesta gilt aufgrund seiner Nähe zur Sonne als trockener Asteroid. Der größere Zwergplanet Ceres weist hingegen einen höheren Anteil von leichten und flüchtigen Elementen auf - in seinem Innern vermuten manche Wissenschaftler sogar Wasser.