Rangnicks Zettel bringt RB Leipzig auf Kurs
25. Oktober 2018In der 20. Minute steckte Trainer Ralf Rangnick seinem Mittelfeldspieler Kevin Kampl an der Seitenlinie einen Zettel zu - darauf geschrieben die neue Taktik. "Wir haben uns in den ersten 15, 20 Minuten noch etwas schwer getan", sagte Rangnick nach dem Abpfiff und verriet, was auf dem Zettel stand: "Wir haben dann vom 4-2-2-2 auf ein 4-3-1-2 umgestellt." Der Plan ging auf. RB Leipzig gewann gegen Celtic Glasgow mit 2:0 (2:0) und ist damit dem Ziel, in der Europa League zu überwintern, einen großen Schritt näher gekommen.
Doppelschlag durch Cunha und Bruma
Matheus Cunha (32. Minute) und Bruma (35.) erzielten vor gut 38.000 Zuschauern, darunter rund 4000 Celtic-Fans, die Treffer für den Bundesligisten. Nach dem Doppelschlag geriet der Sieg der Leipziger nicht mehr in Gefahr.
Besonders wenn RB schnell über die Außen spielte, war die Abwehr der Schotten überfordert. Die Leipziger vergaben einige gute Chancen. Dem möglichen 3:0 am nächsten kam Jean-Kevin Augustin, der mit einem Flachschuss aus 16 Metern den linken Pfosten des Tors traf (64.), Celtic-Torwart Craig Gordon war noch mit den Fingerspitzen dran.
Rangnick: "Wir hätten höher gewinnen müssen"
"Wir hätten zwei, drei Tore mehr schießen müssen", räumte Kevin Kampl, einer der Besten im Team der Leipziger, hinterher ein. Auch Trainer Rangnick teilte diese Einschätzung: "Wir hätten am Ende höher gewinnen müssen, aber mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden." Im zweiten Duell gegen Glasgow in zwei Wochen im Celtic-Park kann Leipzig bereits für eine Vorentscheidung auf dem erhofften Weg in die K.o.-Runde sorgen. RB ist mit nun sechs Punkten Tabellenzweiter der Gruppe B hinter Spitzenreiter Red Bull Salzburg, der gegen Rosenborg Trondheim 3:0 (1:0) gewann und neun Punkte auf dem Konto hat.
Herrlichs Stuhl wackelt
Die Tage von Heiko Herrlich als Trainer von Bayer 04 Leverkusen sind möglicherweise gezählt. Nach zwei Siegen in der Europa League zum Auftakt verlor der Bundesligist beim FC Zürich mit 2:3 (0:1). Antonio Marchesano (44.) brachte die Schweizer in Führung, ehe Karim Bellarabi mit einem schnellen Doppelpack (49., 53.) das Spiel für die Werkself zunächst drehte. Doch Tore von Toni Domgjoni (59.) und Stephen Odey (78.) besiegelten die Niederlage der Leverkusener.
Nach zuletzt schwachen Auftritten in der Bundesliga dürften die Rufe nach einer Ablösung von Trainer Herrlich lauter werden. Kurz vor Abpfiff des Spiels in Zürich setzte sich Herrlich auf die Bank, blieb dort rund 20 Sekunden wie versteinert sitzen und ging dann nach kurzem Abklatschen direkt in die Kabine. Der FC Zürich bejubelte im zwölften Europacup-Duell mit Bundesligisten den ersten Sieg und ist mit neun Punkten aus drei Spielen fast schon für die K.o.-Runde qualifiziert ist. Trotz der Niederlage hat Bayer 04 als Tabellenzweiter der Gruppe A fünf Punkte Vorsprung auf die beiden anderen Konkurrenten, Ludogorez Rasgrad und AEK Larnaka, die sich 1:1 (1:1) trennten.
Frankfurt so gut wie weiter
Eintracht Frankfurt steht nach dem souveränen 2:0 (2:0) gegen Apollon Limassol aus Zypern bereits mit einem Bein in der nächsten Runde. Für den DFB-Pokalsieger war es der dritte Sieg im dritten Europa-League-Spiel ein. Vor 47-000 Zuschauern in der ausverkauften heimischen Arena schossen Filip Kostic (13. Minute) und Sébastien Haller (32.) früh eine beruhigende Führung heraus und bescherten der Eintracht den fünften Pflichtspielsieg nacheinander.
Ante Rebic wurde in der Schlussphase ein Foulelfmeter verwehrt, der gerechtfertigt gewesen wäre. Aus dem Nichts bot sich den harmlosen Gästen noch die Chance zum Anschlusstreffer: Fotis Papoulis scheitert an der Latte, danach rettete der eingewechselte Marco Russ einen Schuss von Emilio Zelaya gerade noch vor der Linie (80.).