Rallyefahrerin Heidi Hetzer gestorben
23. April 2019Heidi Hetzer gehörte zu den Originalen Berlins. Bis Mitte April war die ehemalige Autohaus-Chefin noch mit einem rosa Jeep auf einer längeren Afrika-Tour. Zuvor war sie zweieinhalb Jahre lang mit ihrem Oldtimer "Hudo" - einem Hudson Greater Eight, Baujahr 1930 - um die Welt gereist. Fast vier Millionen Fans verfolgten ihre Reisen und Erlebnisse über soziale Medien.
Sie sei über die Ostertage gestorben, teilten ihr Sohn und ihre Tochter der Deutschen Presse-Agentur mit. "Sie war zu Hause in ihrer Wohnung in Berlin, als es geschah." Hetzer wurde 81 Jahre alt. Die genaue Todesursache sei noch nicht bekannt, aber es deute alles auf Altersschwäche oder einen Unfall hin, teilten Hetzers Kinder weiter mit. "Die Umstände ihres Todes sind lange nicht so wichtig wie die ihres Lebens. Sie hat bewusst und öffentlich gelebt, so als wäre jeder Tag ihr letzter", schrieben Sohn Dylan und Tochter Marla. "Bis zuletzt hatte sie eine Offenheit, eine Neugier auf das Fremde, und einen unerschütterlichen Glauben an das Gute im Menschen. Ihre Familie hatte sie sehr lieb und wird sie sehr vermissen."
Die schlagfertige Berlinerin mit Mutterwitz war immer für einen guten Spruch zu haben. Als auf ihrer Weltreise in Laos die Bremsen nicht richtig funktionierten, kommentierte die Abenteuerin knapp: "Bin ich halt langsamer gefahren." Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller würdigte Hetzer als "eine einzigartige und sympathische Botschafterin unserer Stadt".
Heidi Hetzer lernte Kfz-Mechanikerin im väterlichen Betrieb. Mit 31 Jahren übernahm sie 1969 das Unternehmen ihres Vaters und baute es zu einem der größten Autohäuser Berlins aus. Sie führte es bis 2012 und gehörte zu den erfolgreichen Unternehmerinnen der Stadt. Hetzer war Oldtimer-Fan und nahm gern an Rallyes teil. Sie gewann mehr als 150 Preise.
pg/kle (dpa)