Rakka - Der IS verliert seine heimliche Hauptstadt
Der IS gibt offenbar seine einstige syrische Hochburg Rakka auf. Die Demokratischen Kräfte Syriens, überwiegend kurdische Milizen, melden das Ende der Kämpfe um Rakka. Es gebe nur noch vereinzelt Widerstand.
Auf dem Weg nach Rakka
Kämpfer der SDF (Syrische Demokratische Kräfte) strecken ihre Hände zum Siegeszeichen, während sie am Montag durch die Kleinstadt Ain-Issa und weiter nach Rakka fahren. Noch halten vereinzelte Islamisten-Kämpfer ihre Stellungen in der ehemaligen Hochburg des IS besetzt. Die SDF setzen sich vor allem aus kurdischen und arabischen Milizen zusammen.
Einmarsch in eine zerstörte Stadt
Gepanzerte Fahrzeuge bahnen sich ihren Weg durch die Trümmerlandschaft, in die Jahre des Kampfes Rakka verwandelt haben. Im Jahr 2014 hatten Kämpfer des sogenannten Islamischen Staates (IS) die Stadt erobert und sie zur inoffiziellen Hauptstadt des "Kalifats" gemacht. Hier plante der IS Anschläge in aller Welt. Im November vergangenen Jahres hatten die SDF die Offensive auf Rakka begonnen.
Kurz vor dem Ziel
Das Stadion der Stadt im Norden Syriens war die letzte Bastion des Islamischen Staates in seiner einstigen Hochburg. Nach Augenzeugenberichten hissten SDF-Kämpfer am Dienstag über dem Stadion ihre Flagge. Nach Angaben der SDF sind die militärischen Operationen in Rakka beendet. Nur noch vereinzelt leisten IS-Kämpfer in der Stadt Widerstand.
Im Visier: Das Krankenhaus der Stadt
Ein Scharfschütze der SDF hat gegenüber dem Krankenhaus von Rakka Position bezogen. Das Krankenhaus gehörte zu den letzten Verteidigungsstellungen der IS-Milizen, ebenso wie der Naim-Platz im Zentrum der Stadt. Beide Stellungen konnten die SDF am Montag einnehmen, eine Vielzahl von IS-Kämpfern kam ums Leben.
Die Flagge des Sieges
SDF-Kämpfer hissen ihre Flagge auf einem Gebäude in der Nähe des umkämpften Krankenhauses. Nach der schwarzen Flagge des IS dominieren nun die gelben und hellblauen der SDF viele Stellen der Stadt. In den kommenden Tagen werden die SDF die Stadt nach Sprengfallen und letzten Widerstandsnestern durchsuchen.
Erleichterung
Kämpferinnen der SDF atmen auf - der Kampf um Rakka ist fast zu Ende. Neben dem Stadion und dem Krankenhaus der Stadt war der Al-Naim-Platz eine der letzten Punkte unter IS-Kontrolle. Der "Kreisverkehr der Hölle", wie der Platz in den letzten drei Jahren hieß, war Schauplatz zahlreicher Exekutionen des IS. Die Leichen der Getöteten waren oft tagelang öffentlich ausgestellt geblieben.
Auf der Flucht aus der umkämpften Stadt
3000 Zivilisten konnten die Stadt im Rahmen eines Abkommens zwischen örtlichen Stämmen und den Dschihadisten verlassen. Damit haben sich fast alle Einwohner Rakkas in Sicherheit bringen können. Nach Berichten aus Rakka halten sich noch etwa einige Dutzend Kämpfer des IS, überwiegend Ausländer, dort auf und leisten Widerstand.
Der Weg in die Sicherheit
Nach Monaten des Kampfes um ihre Stadt, die einst über 200.000 Einwohner zählte, verlassen diese Menschen das umkämpfte Gebiet. Zurück lassen sie eine zerstörte Stadt, in der noch vereinzelt Schüsse fallen. Ihre Zukunft ist ungewiss.