Psychotherapeuten: Computerspiele können Tötungshemmungen abbauen
30. April 2002Darauf hat die Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächspsychotherapie (GwG) am Dienstag in Köln hingewiesen. Die gefährliche Wirkung solcher Spiele würden oftmals unterschätzt.
Töten werde in den Computerspielen als Erfolg belohnt und mit Spaß verbunden. «Als erstes stirbt so das Mitgefühl, dann kann aus dem Spiel auch blutiger Ernst werden», sagte Elke Ostbomk-Fischer, Mitglied der GwG, die nach eigenen Angaben mit gut 5000 Mitgliedernder europaweit größte Fachverband dieser Art ist.
Der Amoklauf des Erfurter Schülers ähnle bestimmten Spielen in erschreckender Weise. Die GwG kritisiert vor diesem Hintergrund die gängige Forschung über Computerspiele als «verharmlosend und irreführend».
Eltern sollten sich die Computerspiele ihrer Kinder genau anschauen, rät die GwG. Nur so könnten sie entscheiden, ob die Inhalte Gewalt verherrlichend seien. Außerdem müssten sich mehr Eltern und Pädagogen mit den Jugendlichen direkt über die Ursachen von Gewalt unterhalten. «In allen Bereichen der Gesellschaft muss die Ächtung von Gewalt sichtbarer werden», sagte Ostbomk-Fischer.